Gaëtan Haas hat genau 100 Länderspiele bestritten. Im Sommer tankte der 30-jährige Center neue Energie, was sich nun auszahlt.
16.12.2022, 18:12
16.12.2022, 18:32
SDA
Haas bestreitet in Freiburg am Samstagabend gegen Tschechien seine erste Partie im Nationaldress seit den Olympischen Spielen in Peking. Auf die WM im Mai in Finnland verzichtete er, um sich vor allem mental, aber auch physisch, zu erholen. «Die letzten zwei Jahre waren wegen Corona sehr speziell», sagt Haas im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Von daher wollte er mal weg vom Eishockey, «um wieder Freude zu haben». Zudem erhielt der Körper die nötige Zeit für einen sauberen Aufbau. «Meine Testresultate waren besser, das zeigt, dass es ein guter Entscheid war.»
Ein Trio hat sich gefunden
Auch die Leistungen auf dem Eis stimmen. Haas bildet bei Biel zusammen mit Fabio Hofer und Jesper Olofsson eine der gefährlichsten, wenn nicht die gefährlichste Sturmlinie der National League. Das Trio sammelte bislang 71 Skorerpunkte in der laufenden Meisterschaft. «Beide besitzen ebenfalls die Fähigkeit das Spiel zu machen, das hilft mir», sagt Haas, der in 24 Partien acht Tore und elf Assists erzielt hat.
Mit seiner ersten Saison nach dem zweijährigen NHL-Abenteuer mit den Edmonton Oilers war er, was die Punkte-Ausbeute (24 in 44 Partien) betrifft, nicht zufrieden. Weil er bei den Oilers aufgrund der defensiven Rolle «zwei Jahre fast ohne Puck spielte», verlor er das Vertrauen in seine offensiven Qualitäten. Dieses ist nun zurück.
Traum von der NHL erfüllt
Dennoch will Haas die Zeit in Nordamerika nicht missen. «Ich erlebte das, wovon viele träumen», erzählt er. «Ich dachte nie, dass ich es so weit schaffen würde. Das unterstreicht, dass ich gut gearbeitet habe.» Für den Kopf sei es nicht immer eine schöne Zeit gewesen, «aber ich gab nie auf, unternahm alles, um ein paar Minuten zu erhalten». Ausserdem ist er nun ein kompletterer Spieler.
Davon soll nun auch das Nationalteam profitieren. Bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung am Donnerstag gegen Schweden war Haas noch überzählig. «Wir hatten die Partie ziemlich unter Kontrolle. Allerdings war es schwierig, gute Positionen zu finden», analysiert er. Sie hätten eigentlich gewinnen müssen, das zeige, dass noch etwas fehle. «Wenn wir allerdings so weiterarbeiten, wird es irgendwann Klick machen und wir werden Lösungen finden, solche Spiele heimzubringen», ist Haas überzeugt. Gegen die vom ehemaligen SCB-Trainer Kari Jalonen gecoachten Tschechen soll das Verpasste nun nachgeholt werden.