Die Halbfinals an der WM in Riga lauten USA - Kanada und Titelhalter Finnland - Deutschland. Kanada eliminiert Russland mit 2:1 nach Verlängerung.
Russland kann gegen Kanada an einer WM nicht mehr gewinnen. Der Rekord-Weltmeister kassierte in Riga mit der 1:2 nach Verlängerung die vierte Niederlage in Serie gegen die Nordamerikaner. Den Siegtreffer der Kanadier erzielte in der 63. Minute Andrew Mangiapane nach herrlicher Vorarbeit von Troy Stecher.
Die favorisierten Russen hatten die Startphase klar dominiert, danach aber war es eine ausgeglichene Partie, was das Schussverhältnis von 25:24 zu Gunsten der Osteuropäer unterstreicht. Die Russen gingen durch Jewgeni Timkin (35.) in Führung, für den Ausgleich der Kanadier zeichnete in der 46. Minute Adam Henrique im Powerplay verantwortlich.
Damit müssen die Russen weiter auf den ersten WM-Titel seit 2014 warten. Schon vor drei Jahren scheiterten sie im Viertelfinal in der Overtime an Kanada (4:5). 2015 unterlagen sie im Final (1:6), 2017 im Halbfinal (2:4). Der letzte Sieg gegen die Nordamerikaner an einer WM, ein 2:1 im Viertelfinal, liegt zehn Jahre zurück. Die mit drei Niederlagen ins Turnier gestarteten Kanadier stehen derweil zum sechsten Mal in Folge im Halbfinal und können weiter vom 27. WM-Titel träumen, womit sie mit den Russen gleichziehen würden.
USA früh auf Siegkurs
Völlig undramatisch verlief der Viertelfinal zwischen den USA und der Slowakei. Die Amerikaner gingen schon im ersten Abschnitt 3:0 in Führung und setzten sich mit 6:1 durch.
Seit der Startniederlage gegen Finnland (1:2) feierten die Amerikaner sieben Siege hintereinander. In ihren acht Partien kassierten sie erst neun Gegentreffer.
Colin Blackwell und Conor Garland erzielten gegen die Slowaken je zwei Tore. Peter Cehlarik, der noch erfolgreichste Skorer dieses Turniers (mit fünf Toren und sechs Assists), verkürzte im zweiten Abschnitt für die Slowaken, die zum neunten Mal hintereinander ohne Medaille von einer WM abreisen müssen.
Den USA dagegen fehlen nur noch zwei Siege zum ersten WM-Titel seit 1933. Seit der Jahrtausendwende gewannen die Amerikaner noch vier Bronzemedaillen (2004, 2013, 2015, 2018). Diese Medaille will weiter auch Justin Abdelkader, vor kurzem Schweizer Meister geworden mit dem EV Zug. Abdelkader wird wegen einer Unterkörperverletzung in Riga nicht mehr zum Einsatz kommen. Er verblieb aber in Lettland in der Isolation und schwor sein Team vor der Partie mit einer beeindruckenden Ansprache auf die Aufgabe ein.
Finnen halten Kurs
Zwei Jahre nach dem Titelgewinn in der Slowakei mit drei knappen Siegen und nur zwei NHL-Verstärkungen hält Finnland Kurs auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Die Finnen siegen in Riga genau gleich wie 2019 in Bratislava. Im Viertelfinal besiegten sie Tschechien 1:0.
Jere Innala erzielte das einzige Tor des Spiels nach 33 Minuten mit einem Kraftakt. Daneben dominierten die Goalies Simon Hrubec (23 Paraden) und Jussi Olkinuara (28 Paraden) die Partie. Olkinuara gehörte schon vor zwei Jahren in der Slowakei zum finnischen Goalie-Trio, bestritt damals aber nur ein Vorrundenspiel, in dem ihm ein Shutout gelang. In Riga gelang Olkinuara gegen die Tschechen der ersten Shutout.
Die Finnen treffen am Samstag in den Halbfinals auf Deutschland. Es fällt auf, dass es nur Teams aus der Vorrundengruppe B in die Halbfinals geschafft haben. Die Teams aus der Schweizer Gruppe beenden die WM auf den Plätzen 5 (Russland), 6 (Schweiz), 7 (Tschechien) und 8 (Slowakei).