Bieler bleiben hungrigBieler bleiben hungrig: «Bei einem Halbfinal-Aus wäre bei uns niemand zufrieden»
SDA
23.3.2018 - 01:47
28 Jahre nach der letzten Halbfinal-Qualifikation steht der EHC Biel in der National League wieder in den Top 4. Entsprechend freuen sich die Seeländer in Davos. Genug haben sie aber noch nicht.
Die Spieler präsentierten sich zwar nach dem 5:2-Auswärtssieg und dem 4:2 in der Serie noch einmal den mitgereisten Fans, danach aber war beim EHCB fertig mit feiern. Zwar steht der Klub erst zum zweiten Mal seit Einführung der Playoffs in den Halbfinals, die Spieler aber wollen mehr, die Ansprüche sind gestiegen.
«Wir haben weiter hohe Erwartungen. Niemand von uns wäre zufrieden, wenn wir im Halbfinal ausscheiden würden», sagte Goalie Jonas Hiller nach dem Spiel im TV-Interview mit dem SRF. Bei Captain Mathieu Tschantré tönte es ähnlich: «Wir können sicher zufrieden und stolz sein, aber es ist jetzt nicht der Moment, um auszuflippen. Auf uns wartet Lugano, das ist nicht einfach irgend ein Gegner. Wir müssen uns rasch erholen, bereits am Dienstag geht es weiter.»
Der Bieler Reifeprozess
Biel legte in dieser Serie eine Reife an den Tag, die nicht zwingend hatte erwartet werden dürfen. In den Partien 5 und 6 spielten sie klar besser als der HCD. Der Halbfinal-Einzug ist deshalb mehr als verdient. Dank der Entwicklung, die Biel in dieser Saison durchgemacht hat, dürfen die Spieler für das Duell gegen Lugano zuversichtlich sein.
«Wir haben uns selbst Druck auferlegt mit dem 3. Rang in der Qualifikation, deshalb ist sicher auch eine gewisse Erleichterung da», so Hiller, der seiner Mannschaft auch im sechsten Vergleich ein starker Rückhalt war und mit einer Fangquote von 92,6 Prozent überzeugte.
Zu viel passte nicht bei Davos
Davos hatte in der Qualifikation gegen Biel dreimal gewonnen. Nun musste er sich in der Viertelfinal-Serie klar geschlagen geben. «Biel war einfach cleverer und hat es besser gespielt. Wir machten zu viele Fehler», resümierte Stürmer Samuel Walser, der Davos verlassen und ab der nächsten Saison für Fribourg-Gottéron spielen wird.
Und so fehlt das erfolgsverwöhnte Davos erstmals seit 2014 im Halbfinal-Tableau. Letztlich fehlte dem HCD die Breite und die Qualität, um gegen die starken Bieler zu bestehen. Zu viele Leistungsträger kamen nicht auf Touren oder fehlten wie Perttu Lindgren fast die ganze Saison oder wie Andres Ambühl in den Playoffs.
Poker ging nicht auf
«Ambühl hätte Stabilität gebracht», sagte Arno Del Curto, «und Lindgren fehlte als unser zweiter Center an allen Ecken und Enden. Neben Enzo Corvi sind auf dieser Position ja nur Junge herum gerannt».
Der Davoser Trainer scheute sich nicht, auch in der entscheidenden Phase der Meisterschaft auf Junge zu setzen. Er brachte zuvor gänzlich unbekannte Spieler wie den 19-jährigen Verteidiger Dominic Buchli oder die Stürmer Ken Jäger, Dominic Weder und Yannick Frehner. Zweimal ging der Poker auf, mehr als diese zwei Siege lagen für die Bündner aber nicht drin.