NHL-Star Joe Thornton ist zurück auf Schweizer Eis! Bereits am Samstag soll der Kanadier sein neuerliches Comeback beim HC Davos geben – gegen einen altbekannten Gegner.
Transferhammer in der National League: Joe Thornton kehrt vorübergehend zurück zum HC Davos. Bereits 2004/05 und 2012/13 verzückt der mittlerweile 41-Jährige die Schweizer Eishallen, damals wegen der beiden Lockouts.
Nun befindet sich die Kultfigur, die in 23 Jahren NHL knapp 110 Millionen Dollar verdiente, in Verhandlungen über einen neuen Vertrag in der NHL. Sowohl San José als auch die Toronto Maple Leafs sollen grosses Interesse am Routinier zeigen. Zunächst führt Thorntons Weg aber nach Davos, wo er die Zeit bis zum Saisonstart in Nordamerika überbrücken will – aus vielerlei Gründen.
Denn Thornton weilt bereits seit August in Davos und absolvierte mit der Mannschaft das volle Trainingsprogramm – neben zusätzlichen privaten Einheiten. Weil Ehefrau Tabea eine Davoserin ist, verbringt der Stürmer den Sommer seit Jahren im Landwassertal. Für die Arena und die Trainingshallen hat er einen eigenen Schlüssel und damit jederzeit Zutritt.
«Ich werde müde sein nach dem ersten Shift»
«Joe ist keiner, der neu dazustösst. Er ist bereits einer von uns», sagt beispielsweise Trainer Christian Wohlwend. Zudem besitzt Thornton seit einem Jahr den Schweizer Pass und belastet das HCD-Ausländerkontingent somit nicht. Auch das Davoser Lohnkonto wird verschont, denn der NHL-Star spielt zumindest vorerst gratis. Man habe sich auf eine kleine Entschädigung für seine Einsätze geeinigt, diese werde allerdings erst nächste Saison ausbezahlt. Und nur dann, wenn es die Folgen der Coronasaison zulassen.
Bereits am Samstag beim Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers soll Thornton erstmals für die Bündner auflaufen. Das weckt Erinnerungen: Auch 2012 hiess der Gegner beim ersten Einsatz von Thornton Rappi – damals bereitet er bereits im Startdrittel drei Tore von Sturmpartner Rick Nash vor.
Dennoch ist der Respekt vor der erneuten Rückkehr gross, wie Thornton im Interview mit dem Tagesanzeiger zugibt: «Mein Timing in Spielsituationen wird nicht mehr da sein, den muss ich erst wieder finden. Und ich werde müde sein nach dem ersten Shift, müde sein nach dem ersten Drittel. Und am nächsten Morgen erst … Es wird eine Herausforderung sein.»
Obwohl es bereits die zweite Rückkehr auf Schweizer Eis ist, wird Thornton erstmal überhaupt nicht unter Trainer Arno del Curto, der in Davos Ende 2018 zurücktrat, spielen. Dennoch ist sich Thronton sicher, dass er auf die Unterstützung seines heutigen Freundes zählen kann: «Ich habe schon mit Arno gesprochen. Ich bin sicher, er wird zuschauen bei meinem ersten Spiel.»