Heute beginnt die NHL Können Josi, Fiala, Meier und Hischier auch diese Saison begeistern?

Von Sascha Fey (Keystone-SDA)

7.10.2022

Nino Niederreiter (links) und Roman Josi vor dem Testspiel gegen den SCB am Montag.
Nino Niederreiter (links) und Roman Josi vor dem Testspiel gegen den SCB am Montag.
KEYSTONE

Heute um 20 Uhr beginnt in Prag mit der Partie zwischen den Nashville Predators und den San Jose Sharks die NHL-Saison. Mit Roman Josi, Nino Niederreiter und Timo Meier sind bereits beim Auftakt drei Schweizer involviert.

Von Sascha Fey (Keystone-SDA)

Josi nimmt seine sechste Saison als Captain der Predators in Angriff. Der 32-jährige Berner ist in der vergangenen Qualifikation mit 23 Toren und 73 Assists in neue Sphären vorgerückt. Bloss vier Stürmer verzeichneten mehr Assists als der Schweizer Verteidiger. Natürlich hofft Josi auch in der kommenden Spielzeit auf viele Punkte, sein Fokus liege allerdings nie darauf, in der Skorerliste weit oben zu landen, stellt er klar. Vielmehr konzentriert er sich darauf, gute Leistungen zu zeigen, im Wissen, dass alles zusammenpassen muss, um erneut auf solche Werte zu kommen.

Insbesondere braucht er «heisse» Stürmer, die seine Vorlagen in Tore ummünzen. Prädestiniert dafür wäre Nino Niederreiter, der im Juli einen mit acht Millionen Dollar dotierten Zweijahres-Vertrag bei Nashville unterschrieben hat. Der 30-jährige Churer, der von den Carolina Hurricanes zum Team aus Tennessee stiess, ist mit 196 Treffern in 814 Spielen der erfolgreichste Schweizer Torschütze in der NHL. In der vergangenen Saison traf er in 89 Partien 28 Mal – 24 Mal in der Qualifikation.

Vermittler Josi

Niederreiter ist jemand, der sich über Treffer definiert. Von daher würde er gerne in der Regular Season die Marke von 30 Toren knacken. Nashville hat er sich auch deshalb angeschlossen, weil er dort auf eine offensivere Rolle hofft als zuletzt bei Carolina. In der Vorbereitung spielte er an der Seite von Top-Center Ryan Johansen, die beiden kennen sich von der gemeinsamen Zeit beim Juniorenteam Portland Winterhawks.

Dass Niederreiter bei den Predators gelandet ist, daran hatte Josi einen grossen Anteil. Denn mit dem ersten Angebot von Nashville war der Bündner nicht zufrieden, worauf Josi mit den Verantwortlichen redete und sie von einer Verpflichtung von Niederreiter überzeugte. Die beiden sind schon lange befreundet und teilten sich beispielsweise beim Gewinn der WM-Silbermedaille 2013 in Stockholm ein Zimmer. Nun wollen sie bei Nashville gemeinsam für Furore sorgen.

Meier im letzten Vertragsjahr

Timo Meier war in der vergangenen Saison mit 35 Toren und 41 Assists in 77 Partien mit Abstand der beste Skorer der San Jose Sharks – zuvor hatte der 25-jährige Herisauer nie mehr als 66 Punkte in einer NHL-Qualifikation erzielt. Dennoch verpassten die Kalifornier zum dritten Mal hintereinander die Playoffs. Nun soll mit einem neuen General Manager (Mike Greer), einem neuen Trainer (David Quinn) und vielen Neuzugängen der Turnaround geschafft werden. Es wird spannend sein zu sehen, ob die neue Mentalität und Spielweise Früchte tragen oder ob den Sharks zu Recht nicht viel zugetraut wird. Meier bestreitet seine siebente Saison mit San Jose, er verdient im letzten Vertragsjahr nicht weniger als zehn Millionen Dollar.

Bei San Jose heisst es wohl bald wieder «Timo Time».
Bei San Jose heisst es wohl bald wieder «Timo Time».
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Am Beginn eines neuen, langen Kontraktes steht Kevin Fiala. Der 26-jährige Ostschweizer war in der vergangenen Qualifikation hinter Josi die Schweizer Nummer 2, was die Punkteausbeute betrifft. In 82 Spielen für Minnesota verbuchte er 33 Tore und 52 Assists. Damit schraubte er seinen Marktwert dermassen nach oben, dass aufgrund des Salary Caps ein Verbleib bei den Wild unmöglich war. Schliesslich unterschrieb er für sieben Jahre und eine Gesamtsumme von 55,125 Millionen Dollar bei den Los Angeles Kings. Gelingt es ihm, die hohen Erwartungen zu erfüllen, sind die Chancen der Kalifornier auf eine erneute Playoff-Teilnahme gut.

Beenden Devils Playoff-Durststrecke?

In der entscheidenden Meisterschaftsphase endlich wieder dabei sein wollen die New Jersey Devils mit Captain Nico Hischier und Jonas Siegenthaler – dies war letztmals 2018 der Fall. Viel erhofft sich die Mannschaft aus Newark vom tschechischen Königstransfer Ondrej Palat, der 2020 und 2021 mit den Tampa Bay Lightning den Stanley Cup gewonnen hat. Hischier ist jedenfalls überzeugt, dass sie nun viel besser aufgestellt seien. Der 23-jährige Walliser war in der vergangenen Qualifikation mit 60 Punkten (21 Tore) wie Josi, Fiala und Meier so produktiv wie noch nie. Siegenthaler hat sich derweil zu einem der besten Defensivverteidiger der Liga entwickelt.

Mit Pius Suter (Detroit Red Wings), Janis Moser (Arizona Coyotes) und Philipp Kuraschew (Chicago Blackhawks) sind drei weitere Schweizer in ihren Teams gesetzt. Bei allen drei Mannschaften muss vieles zusammenpassen, damit sie die Playoffs erreichen. Am ehesten aus diesem Trio ist Detroit die Teilnahme zuzutrauen. Bei den Toronto Maple Leafs versucht Denis Malgin, sich Eiszeit zu erkämpfen. Der wirblige Stürmer nimmt nach je einer Saison bei Lausanne und den ZSC Lions einen neuen Anlauf in der NHL. Er steht vor einer grossen Herausforderung, Toronto ist auf dem Papier eines der Topteams der Liga. Am höchsten gehandelt wird Titelverteidiger Colorado Avalanche.