Mit einer Gala im Mitteldrittel und einem 5:3-Sieg erzwingt der Finalneuling Lausanne gegen die favorisierten ZSC Lions ein entscheidendes siebtes Spiel am kommenden Dienstag in Zürich.
Lausanne lässt sich in diesem Final einfach nicht kleinkriegen. Zum dritten Mal reagierten es auf eine Niederlage in Zürich mit einem Sieg zuhause. Wenn sie den ersten Meistertitel perfekt machen wollen, werden sie am Dienstag aber erstmals auch auswärts gewinnen müssen.
Zuhause bleiben sie aber eine eindrückliche Macht. Die Waadtländer erzwangen vor 9600 einmal mehr euphorisierten Zuschauern die Finalissima – wobei von erzwingen eigentlich keine Rede sein kann. Im Mitteldrittel spielten die Lausanner den Gegner, der immerhin schon eine Hand am Meisterpokal hatte, nach allen Regeln der Kunst aus. Die Ausfälle von Abwehrgeneral Yannick Weber und dem lettischen Stürmer Rudolfs Balcers wogen erstaunlich schwer.
Begeisterndes Lausanner Mitteldrittel
Waren es zuvor oft oft die Lausanner, die für schwächere Phasen einen hohen Preis zahlten, waren diesmal die Zürcher dreizehn Minuten lang völlig von der Rolle. Damien Riat leitete das Torfestival in der 27. Minute nach einem schnellen Konter mit dem 2:0 ein, Cody Almond, Jason Fuchs und nochmals Riat liessen fast im Zweiminutentakt weitere Treffer folgen.
Nach dem 4:0 versuchte es ZSC-Coach Marc Crawford noch mit einem Goaliewechsel. Der an keinem Gegentor mitschuldige Simon Hrubec machte Robin Zumbühl Platz. Dieser hatte in seinem ersten Playoff-Einsatz in der National League nach 2:44 Minuten Glück, das ein vermeintlicher Treffer von Fuchs wegen Torhüterbehinderung aberkannt wurde, weitere zwei Minuten später schlug es aber dennoch ein.
Der Goaliewechsel wechselte die Zürcher aber dennoch etwas aus der Lethargie auf. Kurz vor und dann in den ersten achteinhalb Minuten nach der zweiten Pause verkürzten sie auf 3:5. Es war aber zu spät und zu wenig. Immerhin tat die wegen dem Ausfall von Balcers neu formierte Paradelinie mit Denis Malgin (1 Tor), Sven Andrighetto (1 Assist) und neu Chris Baltisberger (1 Tor) noch etwas für das Selbstvertrauen. Am letzten Drittel werden sie sich aufrichten müssen. Dennoch war der Auftritt des ZSC mit dem Meistertitel vor Augen ernüchternd.
Dritte Finalissima in drei Jahren
Ein Gewinner steht jetzt schon fest: Das Schweizer Hockey kommt im dritten Jahr in Folge in den Genuss einer Finalissima – 2022 (Zug gegen ZSC Lions) und 2023 (Servette gegen Biel) siegte jeweils das Heimteam. Erst einmal, 2007, gab es im Übrigen einen Playoff-Final mit sieben Heimerfolgen. Der HC Davos schlug damals im Spiel 7 den SC Bern 1:0.
Es würde also vieles für den ZSC sprechen, der Auftritt in den ersten zwei Dritteln am Samstagabend in Lausanne gehört nicht dazu.