«Gezweifelt? Nie!» Leonardo Genoni hext den EV Zug zum Meistertitel

sda

1.5.2022 - 23:29

Leonardo Genoni stand nicht nur in diesem Bild im Mittelpunkt.
Leonardo Genoni stand nicht nur in diesem Bild im Mittelpunkt.
Bild: Keystone

Der EV Zug dreht als erstes Team den Playoff-Final nach einem 0:3-Rückstand. In Zug zweifelte auch bei 0:3 niemand am Titelgewinn.

sda

Stellvertretend für die anderen Zuger Akteure brachte es Leonardo Genoni, der während der Playoffs nie spricht, auf den Punkt: «Gezweifelt? Nie! Schon die ersten drei Spiele verliefen äusserst knapp. Uns war klar: Irgendwann kehrt's ...»

Leo Genoni war einer der Zuger Helden. Weil er jeden seiner sieben Playoff-Finals gewonnen hat. Und weil er im Zürcher Hallenstadion das sechste Spiel mit einem Shutout aus dem Feuer riss, in dem die Lions dominant aufgetreten waren. Genoni: «Jeder Titel ist speziell. Diesmal erarbeiteten wir uns den Abschluss, den wir uns gewünscht hatten. Das sind unglaublich schöne Momente, die man nie vergisst. Schon vor einem Jahr war der Titelgewinn mit Zug extraschön, obwohl nur 50 Fans in der Halle sein durften. Aber heute: Kein Vergleich zu damals.»

7200 Zuschauer feierten in der Herti-Halle, rund 15'000 feierten vor der Arena mit. Sie erlebten auf Grossleinwand ein paar herzzerreissende Momente. Zum Beispiel wie Jan Kovar (Zug) seinen älteren Bruder Jakub Kovar (ZSC Lions) tröstete: «Der ZSC-Trainer (Rikard Grönborg) hatte auf jeden Fall recht, als er sagte, Jakub sei der bessere Kovar. Am Ende war ich aber der glücklichere Kovar, weil wir den Titel gewinnen konnten.»

Bei den Verlierern stand einer im Mittelpunkt, der nicht auf dem Eis stand, dessen Einsatz sich viele ZSC-Fans aber gewünscht hatten. Lukas Flüeler hatte wie Genoni nie einen Playoff-Final verloren. Er beendete in Zug seine Karriere. Für ihn sah das Drehbuch kein Happy End vor: «Es tut mega-weh, den Titel so zu verlieren. Es wäre mega-schön gewesen, aber im Final stehen halt stets zwei sehr gute Mannschaften. Wir hätten gern gefeiert und auf den Titel angestossen. Mir tun vor allem die Teamkollegen leid. Um mich geht es weniger.»