Lettland will Gespräche mit dem Eishockey-Weltverband IIHF über die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2021 aufnehmen. Grund dafür sind die politischen Unruhen in Weissrussland, dem angedachten Co-Gastgeber.
«Wir werden die IIHF dazu aufrufen, ein anderes Land anstelle von Weissrussland in Erwägung zu ziehen», sagte Regierungschef Krisjanis Karins. Das baltische EU-Land Lettland wird im kommenden Jahr die WM gemeinsam mit dem benachbarten Weissrussland organisieren. Gespielt werden soll in den Hauptstädten Riga und Minsk.
IIHF-Präsident René Fasel hatte allerdings erst vor wenigen Tagen erklärt, dass es momentan keine Pläne gebe, die WM in ein anderes Land zu verlegen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde das Turnier um zwei Wochen nach hinten verschoben und soll vom 21. Mai bis 6. Juni 2021 ausgetragen werden. In Minsk sind unter anderem die Spiele der Gruppe A mit der Schweiz sowie beide Halbfinals und der Final geplant.
Politische Unruhen in Weissrussland
Lettland möchte nach Angaben von Karins weiterhin das Turnier ausrichten. Angesichts der gegenwärtigen Lage in Weissrussland sehe er aber nicht, wie sein Land dies zusammen mit dem geplanten Co-Gastgeber tun könne, sagte der Ministerpräsident.
In Weissrussland kommt es wegen der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl seit Tagen zu grossen Protesten. Sie haben das Ziel, den autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko aus dem Amt zu drängen, der sich zum sechsten Mal in Folge zum Wahlsieger hat erklären lassen. Die Polizei ging vor allem zu Beginn der Proteste brutal gegen die Demonstranten vor.