National League Erfolgsgarant Martschini: «Ich habe immer wieder einen Durchhänger»

SDA

4.4.2019 - 06:04

Lino Martschini ist in einer bestechenden Form.
Lino Martschini ist in einer bestechenden Form.
Source: Keystone

Zug hinterlässt aktuell einen bestechenden Eindruck und führt in der Halbfinalserie gegen Lausanne mit 3:1 Siegen. Zwei Exponenten des Hochs sind Torhüter Tobias Stephan und Stürmer Lino Martschini.

Dass Stephan ein Top-Goalie ist, steht ausser Frage. Er wurde jedoch noch nie Schweizer Meister, was Kritiker auf den Plan ruft. Diesmal sind die Chancen, diesen Makel zu beheben, so gut wie noch nie, auch weil er selten so frisch gewesen sei in den Playoffs. In der Qualifikation bestritt der 35-Jährige – auch wegen Verletzungen – bloss 36 Partien. Zwischen Viertel- sowie Halbfinal hatte der EVZ zudem zehn Tage Pause, wodurch die Batterien wieder aufgeladen werden konnten.

Stephan ist mittlerweile seit 120 Minuten ungeschlagen. Die Abwehrquote in der Serie gegen Lausanne beträgt 93,94 Prozent. Er selber nimmt diese Zahlen gelassen. «Es ist nicht immer alles schlecht, wenn es nicht so gut läuft, und es ist nicht alles unglaublich gut, wenn es läuft», sagt Stephan. «Es ist wichtig, in der Mitte zu bleiben. Die Mannschaft macht mir das Leben momentan relativ einfach.» Am Samstag (beim 5:0) hätten sie eines der besten Spiele der Saison gezeigt, da hätten die meisten einen Shutout gefeiert.» Nicht so am Dienstag: «Da gab es am Ende zwei, drei heisse Situationen. Deshalb bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden.»

Ist es für ihn eine spezielle Serie, da die Waadtländer sein zukünftiger Arbeitgeber sind? «Für mich macht es keinen grossen Unterschied. Ich habe ja noch keinen Bezug zu Lausanne, ausser dass ich dort ab der nächsten Saison spielen werde. Ich versuche, das zu verdrängen». Obwohl derzeit wenig für einen Turnaround des LHC spricht, warnt Stephan: «Es ist jedem von uns bewusst, wie schnell es gehen kann. Das Momentum kann immer kippen. Sie sind müde. Das gilt es auszunutzen. Wir müssen sie unter Druck setzen und die Scheibe laufen lassen, dann können wir sie überrennen», gibt er die Marschrichtung für das fünfte Spiel vom Donnerstag vor.

Martschini will noch konstanter werden

Lino Martschini ergänzt: «Wir werden sicher nicht abheben. Wir wissen, was es braucht.» Der flinke Flügelstürmer hat mit fünf Toren und sieben Assists einen grossen Anteil daran, dass die Zuger nur eines von acht Playoff-Spielen verloren haben. Zum 2:0 am Donnerstag sagte er: «Je länger die Partie dauerte, desto mehr konnten wir unser Spiel aufziehen. Wir liessen nicht viel zu. Das war sicher wichtig.» Dass Lausanne müde wirkte, führte er auf die gute eigene Arbeit zurück. Wenn man (wie der LHC) lange in der eigenen Zone sei, mache das müde, das wäre auch bei ihnen der Fall. Dermassen viel Druck auszuüben, benötige allerdings harte Arbeit und alle vier Linien.

Die eigenen Fortschritte bezeichnete er als «Prozess, den ich machen wollte und musste. Ich bin mental etwas stärker geworden.» Grossen Einfluss daran hat Trainer Dan Tangnes, der viele Gespräche mit ihm führte und stets hinter ihm stand. «Er liess nicht nach», sagte Martschini. «Es lag aber vor allem an mir, den Schritt zu machen, den Willen zu haben, an mir selber zu arbeiten.» Martschini ist gerade auch in der Defensivarbeit besser geworden. «Das Verteidigen ist eine Einstellungssache. Es fängt alles in der Defensive an. So komme ich vielleicht schneller zum Puck, bin ich aktiver im Spiel.»

Martschini sieht sich auf einem guten Weg, «aber es gibt immer noch Phasen, in denen ich einen Durchhänger habe.» Deshalb will er noch konstanter werden und den Fokus hinbekommen, «in jedem Einsatz die Leistung abzurufen. Dann hat man einen grossen Schritt gemacht.» Ein grosser Schritt war auch das 2:0 in Lausanne. Eigentlich können sich die Zuger nur noch selber schlagen, zu offensichtlich sind die Unterschiede der beiden Teams bezüglich der Frische.

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport