Erst Bauchweh, dann Schützenfest Niederreiter: «Es war doch nur Slowenien, kein Topteam»

sda

13.5.2023 - 16:15

Das wichtige 3:0: Nino Niederreiter lenkt den Puck unhaltbar ab und spricht danach von einer starken Leistung, warnt aber auch vor zu viel Euphorie
Das wichtige 3:0: Nino Niederreiter lenkt den Puck unhaltbar ab und spricht danach von einer starken Leistung, warnt aber auch vor zu viel Euphorie
Keystone

Ein 7:0-Kantersieg gegen Slowenien, vier Powerplay-Tore und Offensivgenie Kevin Fiala, der im Anflug ist. Der WM-Auftakt hätte aus Schweizer Sicht nicht besser laufen können.

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Patrick Fischer sagt nach dem Spaziergang vor gut 3200 fast ausschliesslich Schweizer Fans einen erstaunlichen Satz. «Dieser Match machte mir etwas Bauchweh.» Ausgerechnet das Spiel gegen den Aufsteiger und als Nummer 19 der Weltrangliste schwächsten Schweizer Gegner. Fischer erklärt seine Sorgen so: «Wir hatten der Mannschaft nach der harten Vorbereitung von Sonntag bis Mittwoch frei gegeben. Und der Samstag kommt dann schnell.»

Sein Bauchweh war allerdings völlig unbegründet. Zu harmlos waren die Slowenen, zu konzentriert traten seine Spieler auf. «Die Art und Weise ist schon schön, wenn man die WM mit einem Shutout und so guten Special Teams lancieren kann.» Tatsächlich überzeugten die Schweizer in Überzahl mit vier Toren (aus fünfeinhalb Gelegenheiten) und einem gleich nach Ablauf einer Strafe. Bei zwei eigenen Strafen gerieten sie kaum in Bedrängnis.

Noch keine Topmannschaft geschlagen

Aber, und das betonen sowohl Fischer als auch Captain Nino Niederreiter und Goalie Leonardo Genoni, es war nicht alles perfekt. «Es war doch nur Slowenien, keine Topmannschaft», beeilt sich Niederreiter zu erinnern. Er schoss das 3:0 im Mitteldrittel, als die Slowenen etwas Hoffnung geschöpft hatten. «Anfang des zweiten Drittels waren wir etwas nonchalant und gerieten sofort in Bedrängnis», stellt Patrick Fischer fest. «Das soll uns eine Lektion sein.»

Anzuwenden am Sonntag (15.20 Uhr), wenn mit Norwegen ein weiterer Underdog wartet, der aber doch klar stärker einzuschätzen ist als Slowenien. «Sie sind ähnlich wie Schweden», weiss der Coach. «Sehr strukturiert, aber natürlich nicht mit so viel Qualität. Es ist klar, dass wir auch da der Favorit sind.»

Kein Bauchweh mehr

Die zweite gute Nachricht des Samstags erreichte Patrick Fischer aus dem fernen Kalifornien. Kevin Fiala erhielt von den Los Angeles Kings endlich die Freigabe für die WM-Teilnahme und stieg umgehend ins Flugzeug. Er dürfte bereits am Dienstag im dritten Gruppenspiel gegen Kasachstan zur Verfügung stehen.

Mit dem begnadeten Skorer gewinnt die Schweiz offensiv nochmals deutlich an Qualität und Schlagkraft. Nach nur einem Spiel ist Euphorie bestimmt verfrüht, das wissen auch Patrick Fischer und seine Spieler. Eines ist aber klar: Bauchweh wird der Zuger am Samstagabend keines mehr haben.