Der SC Bern verliert das Freundschaftsspiel in der ausverkauften PostFinance Arena gegen das NHL-Team New Jersey Devils knapp 2:3 nach Verlängerung.
Den entscheidenden Treffer zum 3:2 schiesst in der 64. Minute Taylor Hall, der MVP der vergangenen NHL-Saison.
Dass es nicht mehr als ein Testspiel war, war zu sehen. Die Devils konnten vor 17'031 Zuschauern in der ausverkauften PostFinance-Arena nicht kaschieren, dass für sie die Saison erst am kommenden Samstag in Göteborg gegen die Edmonton Oilers beginnt. Die Berner präsentierten sich insgesamt als gute Gastgeber, hinterliessen aber nicht den Eindruck, als würden sie den Sieg unbedingt anstreben. Dennoch wäre ein solcher durchaus möglich gewesen.
Zwar war das grössere Potenzial von New Jersey offensichtlich, hinten aber offenbarten die NHL-Stars noch einige Mängel. Es war denn auch ein grober Fehler, der Simon Moser nach 26 Sekunden im Mittelabschnitt den Ausgleich zum 1:1 ermöglichte. Überhaupt fand der SCB nach der ersten Pause etwas besser ins Spiel. In der 32. Minute beispielsweise vergab Gaëtan Haas eine ausgezeichnete Möglichkeit zum 2:1.
Frenetischer Empfang für Hischier und Müller
Eine Minute später brachte Ben Lovejoy die Devils mit einem haltbar scheinenden Schuss erneut in Führung. Insgesamt aber zeigte SCB-Goalie Leonardo Genoni eine starke Leistung. Auch deshalb retteten sich die Berner dank eines Tors von Mark Arcobello in der 58. Minute. In der Overtime kamen die Einheimischen dem Sieg nahe, am Ende resultierte aber im zweiten Vergleich mit einem Team aus der besten Liga der Welt die zweite Niederlage – 2008 verlor der SCB gegen die New York Rangers 1:8.
Unter besonderer Beobachtung stand selbstredend der Walliser Nummer-1-Draft Nico Hischier. Der frenetisch empfangene 19-jährige Center zeigte einige Mal über welch feine Hände und Spielübersicht er verfügt, Zählbares blieb ihm aber verwehrt. In der 50. und 54. Minute vergab er er zwei gute Chancen zum 3:1, das die Entscheidung bedeutete hätte. Ausserdem stand Hischier bei beiden Gegentreffern auf dem Eis. Das war er allerdings auch beim 3:2 der Fall.
Hischier: «Dieses Erlebnis werde ich nie vergessen» (Video)
Pfiffe während Werbe-Pausen
Die Affiche stand unter dem Zepter der NHL. Deshalb begann die Partie gut 15 Minuten später, nachdem die Nationalhymnen der USA und der Schweiz live gesungen worden waren. Während jedes Drittels gab es dreimal Werbeunterbrechungen, in denen das Eis ausgebessert wurde. Das Publikum war darob wenig erfreut und äusserte den Unmut mit Pfiffen.
Vor der Partie hatte Mark Streit einen symbolischen Puckeinwurf vorgenommen. Der Stanley-Cup-Sieger mit den Pittsburgh Penguins hatte sich schon lange auf dieses Spiel gefreut. «Das ruft viele schöne Erinnerungen hervor. Ich sah viele Leute aus der NHL», sagte Streit. Zwar hat er mittlerweile eine gewisse Distanz zum Eishockey aufgebaut, in dieser Partie wäre er jedoch «sehr gerne» dabei gewesen. Der Schweizer NHL-Pionier hatte auf ein 5:3 für New Jersey getippt, ein solches Spektakel blieb den Fans jedoch verwehrt.
Das lief hinter den kulissen während des Spiels
Bern - New Jersey Devils 2:3 (0:1, 1:1, 1:0, 0:1) n.V.
17'031 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/Meier (USA), Kovacs/Cameron (USA). - Tore: 6. Greene (Wood) 0:1. 21. Moser (Arcobello) 1:1. 33. Lovejoy (Zacha) 1:2. 58. Arcobello (Andersson) 2:2. 64. (63:07) Hall 2:3. - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen die New Jersey Devils.
Bern: Genoni; Kamerzin, Almquist; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Burren, Marti; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Mursak, Ebbett, Heim; Sciaroni, Haas, Scherwey; Jeremi Gerber, Berger, Grassi.
New Jersey Devils: Kinkaid; Vatanen, Müller; Severson, Greene; Lovejoy, Butcher; Santini; Palmieri, Hischier, Hall; Bratt, Zacha, Johansson; Dea, Zajac, Wood; Noesen, Boyle, Coleman; Quenneville.
Bemerkungen: Bern ohne Kämpf, Bieber und Untersander. Devils ohne Schneider (alle verletzt).
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