Vertrag in Lugano  McSorley: «Endlich kann ich die Fans, die mich ausgepfiffen haben, auf meine Seite ziehen»

smh, sda

6.5.2021 - 10:19

Chris McSorley kehrt an die Bande zurück - als Trainer des HC Lugano
Chris McSorley kehrt an die Bande zurück - als Trainer des HC Lugano
Bild: Keystone

Der Nachfolger von Serge Pelletier als Trainer des HC Lugano heisst wie erwartet Chris McSorley. Der Kanadier mit langer Vergangenheit bei Genève-Servette unterschreibt einen Dreijahresvertrag.

6.5.2021 - 10:19

Eine Überraschung war es nicht mehr, was die Tessiner verkündeten. Seit Wochen wurde über ein Engagement des 59-jährigen McSorley bei Lugano spekuliert. McSorley, der ehemalige Trainer, Sportdirektor und Mitbesitzer von Playoff-Finalist Servette, soll Lugano zurück an die nationale Spitze führen.

«Ich hatte mehrere Angebote, aber letztlich war Lugano die grösste Herausforderung», sagte der Kanadier an der Medienkonferenz. Endlich könne er die Fans, die ihn oft ausgepfiffen hätten, auf seine Seite ziehen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Lugano McSorley ausgerechnet zu einer Zeit vorstellt, während der Servette zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte einen Playoff-Final bestreitet. Es ist die erste Saison, in der der Kanadier ohne Funktion im Genfer Klub ist, die grösstenteils von ihm zusammengestellte Mannschaft aber trotzdem noch seine Handschrift trägt.

McSorley folgt auf Serge Pelletier, der nach eineinhalb Saisons seinen Posten räumen musste. Mit dem 55-jährigen Landsmann von McSorley an der Bande klassierte sich Lugano diese Saison im 2. Rang der Qualifikation, scheiterte aber in den Playoff-Viertelfinals blamabel an den Rapperswil-Jona Lakers.

«Es ist Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen»

Es sei Zeit, ein neues Kapitel in der Geschichte des Vereins aufzuschlagen, liess sich Luganos Sportchef Hnat Domenichelli nach der Entlassung von Pelletier zitieren. Mit dem Engagement des einflussreichen «Mister Servette» McSorley sorgen die Tessiner nun für einen Paukenschlag.

Unter McSorley stieg Servette 2002 in die höchste Schweizer Liga auf. Zweimal, 2008 und 2010, führte er die Romands in den Playoff-Final, verpasste aber jeweils den Gewinn des Meistertitels. Nach 16 Jahren zog sich McSorley 2017 als Trainer zurück, blieb aber die prägende Figur im Klub.

2018 kehrte er noch einmal für eine Saison an die Trainerbande zurück, ehe er durch den aktuellen Trainer Patrick Emond ersetzt wurde. Im letzten Sommer endete auch seine Zeit als Sportchef. Seither wurde McSorley mehrmals mit anderen Klubs in Verbindung gebracht, unter anderem mit dem SC Bern und dem HC Davos. Nun kehrt der Kanadier in Lugano auf die grosse Bühne zurück.

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