KommentarDeshalb wäre Hischier so wichtig für die WM
Martina Baltisberger
25.4.2018
Solange noch nicht die definitive Entscheidung gefallen ist, ob Nico Hischier an die WM fahren darf, bleibt eine winzige Hoffnung. Und an die klammern sich wohl nicht nur die Fans, sondern auch Patrick Fischer. Ein Kommentar.
Man darf es wohl so sagen: die Olympischen Spiele waren eine Enttäuschung für unsere Eisgenossen. Nichts funktionierte, Leistungsträger versagten und Tore waren – ausser im Spiel gegen Südkorea – Mangelware. Was fehlte, waren die Verstärkungsspieler aus Übersee. Da die NHL keine Pause machte, musste man ohne Spieler wie Josi, Niederreiter, Fiala und Hischier auskommen. Dies gelang den anderen Nationen besser als der Schweiz. So schaffte Deutschland mit der Silbermedaille eine Sensation.
Aber zurück zur WM: Patrick Fischer hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass er auf die NHL-Verstärkung zählt. Berra trainiert bereits mit der Nati, Niederreiter stösst nach dem Playoff-Ausscheiden mit Minnesota auch bald dazu. Auch Mirco Müller bekommt eine Freigabe von den New Jersey Devils. Aber was ist mit Teamkollege Nico Hischier?
Unser Nummer-1-Draft würde sehr gerne für die Schweiz seine ersten A-Weltmeisterschaften bestreiten: «Ich würde es lieben, für die Schweiz zu spielen.» Doch die Devils zögern. Irgendwie auch verständlich. Denn der erst 19-Jährige hat eine Mammut-Saison in der NHL hinter sich: er stand bei allen Spielen auf dem Eis. Man will ihn nicht verheizen. Weitere Medizinchecks sollen darüber entscheiden, ob ihm sein Klub eine Freigabe erteilt.
Deswegen braucht die Nati Hischier
Für Fischer wäre der Center Gold wert. Denn wie diese Saison gezeigt hat, bringt der Walliser so vieles mit, was man bei der Nationalmannschaft momentan schmerzlich vermisst: Schnelligkeit, Leichtigkeit, Spielwitz und Torgefährlichkeit. Das zeigt auch die Statistik: 21 Tore und 32 Assists in 87 Spielen. Es war ein grandioses Debüt in der besten Liga der Welt.
In den letzten Jahren ist die Nationalmannschaft vor allem an den Special Teams (Über- und Unterzahlsituationen) gescheitert. Zurzeit wird intensiv am Powerplay und Boxplay gefeilt. So würde eben auch junges, frisches Blut wie das von Hischier dem Team gut tun, um für einmal mehr als das angestrebte Ziel der Viertelfinals zu erreichen.