Nationaltrainer Patrick Fischer ist nach dem 2:0-Sieg gegen Frankreich erleichtert. «Erfolge geben einer Mannschaft am meisten Energie», sagt er.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Nach 13 Niederlagen in Serie feiert die Schweizer Hockey-Nati wieder einen Erfolg.
- Das Team von Patrick Fischer gewinnt gegen Frankreich mit 2:0.
- «Der Sieg tut gut, egal, wer der Gegner war», sagt Fischer nach dem Befreiungsschlag.
Klar ist es für die Schweiz ein Gewinn, viermal pro Saison an der Euro Hockey Tour mit den Top-Nationen Schweden, Finnland und Tschechien teilnehmen zu dürfen. Es braucht allerdings auch Siege, und solche gab es in dieser Saison bis zum ersten von zwei Duellen gegen Frankreich keine – in der letzten Woche setzte es auch gegen die Slowakei zwei Niederlagen ab. Saisonübergreifend verloren die Schweizer 13 Mal hintereinander.
«So lange nicht mehr zu gewinnen, das habe ich noch nie erlebt», sagte Fischer nach der Partie im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Darum tut der Sieg gut, ist es egal, wer der Gegner war.» Vor der unmittelbaren WM-Vorbereitung dauern die Zusammenzüge des Nationalteams bloss jeweils eine Woche. Dass er nun die zweite Woche hintereinander mit den Spielern arbeiten konnte, «hat man gemerkt. Es ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Trainingsintensität war einiges höher», so Fischer.
Das gleiche Lied
Ihm gefiel, dass die Franzosen wenig kreieren konnten. Weniger Freude hatte er an den Turnovers aufgrund gravierender Fehler. Er führte diese auf die fehlende Erfahrung gewisser Spieler auf diesem Niveau zurück. Zudem war einmal mehr die Effizienz mangelhaft. «Das ist die ganze Saison unser Hauptproblem», sagte Fischer. «Wir hatten in den vorangegangenen elf Spielen gleich viele Chancen wie die Gegner, schossen jedoch deutlich weniger Tore. Das ist ganz klar der Unterschied. Wir sind nicht kaltblütig genug, auch heute vergaben wir zu viele Möglichkeiten.»
Allerdings werden nicht viele Spieler vom Team vom Freitag an der am 10. Mai beginnenden WM in Prag und Ostrava dabei sein. Bereits bekannt ist, dass nächste Woche die Zuger Dario Simion und Fabrice Herzog zur Mannschaft stossen werden. Dazu kommen Akteure von Fribourg-Gottéron. Und auch bei den Finalisten ZSC Lions und Lausanne gibt es noch diverse WM-Kandidaten.
Timo Meier fraglich
Zudem kann Fischer ab der vierten Vorbereitungswoche auf erste NHL-Spieler zählen. Zu erwarten sind Nico Hischier, Jonas Siegenthaler und Philipp Kuraschew. Ein grosses Fragezeichen steht hinter Timo Meier. Dem 27-jährigen Ostschweizer machen gemäss Fischer Schulterprobleme zu schaffen. «Tendenziell sieht es danach aus, als müsste er sich einer Operation unterziehen, dann könnte er nicht kommen.»
Janis Moser würde zwar gerne in Prag dabei sein, jedoch lässt seine Vertragssituation eine Teilnahme kaum zu. In den NHL-Playoffs engagiert sind Nino Niederreiter, Kevin Fiala sowie Roman Josi und Pius Suter, die in der ersten Runde aufeinandertreffen. Fiala wird voraussichtlich während der WM zum ersten Mal Vater. «Er muss noch etwas am Timing arbeiten», witzelt Fischer.
Und da wäre doch noch der 19-jährige Verteidiger Lian Bichsel, der mit dem schwedischen Team Rögle im Playoff-Final steht und viel Verantwortung erhält. «Er ist für uns zur Zeit kein Thema, da er die U20-Nationalmannschaft zum zweiten Mal im Stich gelassen hat», sagte Fischer zu dieser Personalie.