Der Schweiz misslingt der Start ins dritte Turnier der Euro Hockey Tour in dieser Saison. Das Team von Patrick Fischer verliert gegen Finnland trotz einer 5:2-Führung mit 5:6 nach Penaltyschiessen.
Am Heimturnier im Dezember in Freiburg blieben die Schweizer sieglos, holten sie einzig gegen Schweden (2:3 n.V.) einen Punkt. Nun ging auch die vierte und letzte Partie vor heimischem Publikum in der Euro Hockey Tour in dieser Saison verloren. Im Penaltyschiessen scheiterten sämtliche fünf Schweizer Schützen, während bei den Finnen Ahti Oksanen reüssierte.
Das 5:5 von Doppel-Torschütze Tommi Tikka fiel 149 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit, als die Finnen mit sechs gegen vier Feldspielern agierten. Kurz zuvor war der Bieler Stürmer Luca Hischier am Pfosten gescheitert. In der Verlängerung vergab Fabrice Herzog zwei gute Möglichkeiten zum 6:5.
Vier Spieler mit Nati-Debüt
Fischer setzt diesmal auf ein junges Team, mit den Verteidigern David Aebischer, Lian Bichsel und Nathan Vouardoux sowie Stürmer Simon Knak gaben vier Spieler ihr Länderspiel-Debüt. Letzterer schoss in der 25. Minute zum 4:1 gleich sein erstes Tor im Nationalteam und liess sich beim 5:2 von Michael Fora (34.), einem Shorthander, einen Assist gutschreiben.
Überhaupt benötigten die unerfahrenen Schweizer nahezu keine Anlaufzeit. Zwar gerieten sie in der 6. Minute durch Tikka in Rückstand, jedoch glich Hischier nur 91 Sekunden später im ersten Powerplay der Partie zum 1:1 aus. Im zweiten Drittel legten die Einheimischen einen furiosen Start hin. Nach nur 14 Sekunden gingen sie durch Calvin Thürkauf in Führung, dann erhöhten Dario Meyer (24.) und eben Knak innert 42 Sekunden auf 4:1. Der Klotener Meyer war in seinem dritten Länderspiel zum zweiten Mal erfolgreich.
Dass die Schweizer zweimal auf drei Tore davonzogen, war auch Glück geschuldet. Beim 2:1 prallte der Puck vom Finnen Kalle Kossila zu Thürkauf, beim 3:1 lenkte der finnische Verteidiger Sami Niku unglücklich ab, und das 5:2 erzielte Fora mit dem Körper. Allerdings verdienten sich die Schweizer das Glück mit einem lange Zeit überzeugenden Auftritt.
Nach dem 2:1 zeichnete sich Ludovic Waeber mit einem Big Save gegen Juhamatti Aaltonen (23.) aus. In der 31. Minute verletzte sich der Keeper der ZSC Lions dann aber und musste durch Melvin Nyffeler ersetzt werden. Am Freitag reisen die Schweizer nach Malmö, wo sie am Samstag und Sonntag auf Schweden respektive Tschechien treffen. Gegen die Skandinavier gingen die letzten zehn Spiele allesamt verloren.
Telegramm
Schweiz – Finnland 5:6 (1:1, 4:2, 0:2, 0:0) n.P.
Zürich. – 6623 Zuschauer. – SR Jerabek/Ondracek (CZE), Cattaneo/Schlegel. – Tore: 6. Tikka (Kuokkanen, Ikonen) 0:1. 7. Hischier (Riedi/Ausschluss Kemiläinen) 1:1. 21. (20:14) Thürkauf (Herzog) 2:1. 24. (23:25) Meyer (Frick) 3:1. 25. (24:07) Knak (Bader, Riedi) 4:1. 26. (25:16) Ruotsalainen (Oksanen) 4:2. 34. Fora (Knak/Ausschluss Hischier!) 5:2. 36. Oksanen (Innala, Saarijärvi/Ausschluss Künzle) 5:3. 42. Eronen (Tikka) 5:4. 58. (57:31) Tikka (Aaltonen, Kemiläinen/Ausschluss Frick) 5:5 (ohne Goalie). – Penaltyschiessen: Oksanen 0:1, Herzog -; Tikka -, Jäger -; Kossila -, Riedi -; Kuokkanen -, Künzle -; Ruotsalainen -, Thürkauf. – Strafen: je 3mal Minuten.
Schweiz: Waeber/Nyffeler (ab 31.); Fora, Frick; Vouardoux, Mirco Müller; Bichsel, Geisser; Aebischer; Herzog, Thürkauf, Zehnder; Künzle, Jäger, Hischier; Miranda, Schmid, Eggenberger; Knak, Bader, Riedi; Meyer.
Finnland: Larmi; Kemiläinen, Riikola; Saarijärvi, Lindbohm; Matinpalo, Niku; Eronen, Pulli; Alltonen, Kossila, Sallinen; Ruotsalainen, Jääskä, Oksanen; Ojamäki, Leino, Innala; Ikonen, Tikka, Kuokkanen.
Bemerkungen: Schweiz ohne Delémont und Aeschlimann (beide überzählig). – 31. Waeber verletzt ausgeschieden. – Länderspiel-Debüts von Aebischer, Bichsel, Knak und Vouardoux. – 57. Pfostenschuss Hischier. – Finnland von 57:20 bis 57:31 ohne Goalie. – Schüsse: Schweiz 33 (12-11-7-3); Finnland 32 (5-11-13-3). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/3; Finnland 2/3.