Die Schweiz startet erfolgreich in die U20-Weltmeisterschaft in Tschechien. Das Team von Trainer Thierry Paterlini setzt sich in Trinec gegen Kasachstan 5:3 durch.
Gegen Kasachstan, den auf dem Papier schwächsten Gruppengegner, war ein Sieg ein Muss. Mehr als die Pflicht erfüllten die Schweizer nicht. Sie taten sich gegen die körperlich überlegenen, aber spielerisch limitierten Kasachen äusserst schwer, obwohl sie schon in der 3. Minute nach einem Ablenker von Doppel-Torschütze Matthew Verboon in Führung gingen.
Überhaupt zeigten die Schweizer in den ersten 20 Minuten, die sie 2:1 für sich entschieden, eine ordentliche Leistung. Das 2:1 schoss Jeremi Gerber im Powerplay (19.) nach herrlicher Vorarbeit des spielstarken Verteidigers David Aebischer, der auch beim entscheidenden 4:3 einen Assist verzeichnete und zum besten Spieler seiner Mannschaft gewählt wurde.
Im Mittelabschnitt passte dann bei den Schweizern wenig zusammen, ehe Gian-Marco Wetter mit einem Ablenker (49.) und Verboon (54.) im letzten Drittel doch noch für die drei budgetierten Punkte verantwortlich zeichneten. Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, bilanzierte Paterlini. Als grösstes Manko bezeichnete er die fehlende Kaltblütigkeit.
Zwar war der Sieg der Schweizer mehr als verdient – das Schussverhältnis lautete 34:19. Allerdings beanspruchten sie auch Glück. Beim 3:2 (31.), das Joel Salzgeber gutgeschrieben wurde, bugsierte der kasachische Goalie Wladislaw Nurek den Puck ohne Not ins eigene Gehäuse. Beim 5:3 lenkte Danil Butenko unglücklich ab.
Die Schweizer machten sich das Leben selber schwer. Vor der Partie hatten sie viel über das Vermeiden von unnötigen Scheibenverlusten gesprochen, doch genau solche führten zu den Gegentoren zum 1:1 (16.) und 3:3 (33.) – beide Treffer erzielte Maxim Mussorow. Auch das 2:2 der Kasachen durch Ruslan Demin (25.) war alles andere als zwingend. Der Schweizer Goalie Luca Hollenstein liess drei der ersten elf Schüsse auf sein Tor passieren.
Auch wenn Paterlini fand, dass sie «sehr vieles richtig» gemacht hätten, ist klar, dass sich das Team steigern muss. Der nächste Gegner ist am Samstag Schweden. Die Skandinavier sinnen nach der 0:2-Niederlage im Viertelfinal vor einem Jahr nach Revanche.
Schweiz – Kasachstan 5:3 (2:1, 1:2, 2:0)
Trinec. – 1397 Zuschauer. – SR Hejduk/Vikman (CZE/FIN), Bowles/Huseby (USA/CAN). – Tore: 3. Verboon (Nussbaumer) 1:0. 16. Mussorow (Boiko) 1:1. 19. Gerber (Aebischer/Ausschluss Bondarenko) 2:1. 25. Demin (Bondarenko) 2:2. 31. Salzgeber 3:2 (Eigentor Nurek). 36. Mussorow 3:3. 49. Wetter (Aebischer, Sopa) 4:3. 54. Verboon 5:3 (Eigentor Butenko). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3mal 2 Minuten gegen Kasachstan.
Schweiz: Hollenstein; Henauer, Berni; Moser, Gross; Aebischer, Pezzullo; Guggenheim; Sopa, Schmid, Wetter; Kohler, Nussbaumer, Verboon; Knak, Mettler, Gerber; Jobin, Salzgeber, Berri; Patry.
Bemerkungen: 20. Pfostenschuss Henauer.