Eishockey Schweizer Nationalmannschaft und Davos auf Kollisionskurs

SDA

28.12.2017 - 22:41

Das Spiel der Spiele am Davoser Spengler Cup rückt näher. Weil Davos im letzten Vorrundenspiel gegen das Team Canada den Gruppensieg verpasste (1:4-Niederlage), können die Davoser und die Schweizer Nati schon in den Halbfinals aufeinandertreffen.

Die Schweiz ist bereits für den Halbfinal vom Samstagabend qualifiziert. Das Team von Patrick Fischer darf am Freitag zurücklehnen. Der HC Davos trifft am Freitagabend in den Viertelfinals auf den finnischen Vertreter HPK Hämeenlinna, gegen den sich die Schweiz am Nachmittag 4:0 durchgesetzt hatte.

Die Chancen des HCD auf den Turniersieg wurden am Donnerstagabend massiv kompromittiert. 29 Minuten lang sah es gut aus für Davos. Die Bündner, die zuletzt inklusive Meisterschaft vier Spiele hintereinander gewonnen hatten, legten los wie die Feuerwehr. Der amerikanische Verteidiger Sam Lofquist brachte die Davoser nach 14 Minuten in Führung. Vier Minuten später traf er auch noch den Pfosten. Davos spielte acht Minuten lang in Überzahl und holte zu wenig aus diesen Vorteilen heraus.

Im zweiten Abschnitt bot sich ein anderes Bild: Die Kanadier drückten aufs Tempo; Davos kassierte Strafen. Der SC-Bern-Goalgetter Andrew Ebbett leitete den Umschwung ein. Innerhalb von 107 Sekunden gelangen Ebbett die Tore vom 0:1 zum 2:1. 86 Sekunden vor der zweiten Pause erzielte Zach Boychuk das 3:1. Die Tore vom 1:1 zum 3:1 markierte das Team Canada in Überzahl.

Wenn Davos sein Heimturnier nach dieser Niederlage noch gewinnen will, müssen die Bündner, die schon am Mittwoch und Donnerstag spielten, fünf Partien innerhalb von viereinhalb Tagen bestreiten.

Die Partie gegen Kanada machte auch deutlich, warum Dino Wieser trotz der WM-Teilnahme 2016 in Moskau in Patrick Fischers Nationalmannschaft über kein gutes Blatt mehr verfügt. Beim 1:1-Ausgleich der Kanadier rannte Wiesers Block vorwärts ins Verderben. Die fehlende defensive Absicherung leitete mit dem ersten Gegentor die Wende ein. Und drei Minuten vor der zweiten Pause leistete sich Wieser einen mentalen Aussetzer; während Wiesers Zweiminutenstrafe wegen übertriebener Härte während eines Spielunterbruchs zog das Team Canada auf 3:1 davon.

Untersander wird geschont

Nach Abschluss der Vorrunde am Spengler Cup lässt sich feststellen, dass mit zwei Nationalteams im Turnier härter und seriöser gespielt wird als auch schon. Das erste Spiel des HCD beendeten Samuel Walser und Noah Schneeberger mit Verdacht auf Hirnerschütterungen und Augenflimmern. Schneeberger konnte gegen Canada wieder mitspielen, Walser nicht.

Auch das Schweizer Nationalteam traf im zweiten Spiel gegen Hämeenlinna auf erbitterten Widerstand. Dass Ramon Untersander in Halbfinal und Final im Schweizer Team aber nicht mehr eingesetzt wird, hat nichts mit Verletzungen oder Blessuren zu tun. Der für Olympia gesetzte 26-jährige Thurgauer bestritt diese Saison schon 47 Partien - so viele wie kein anderer. Deshalb erhielt er von Nationalcoach Patrick Fischer zum Jahreswechsel eine Pause verordnet.

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