Erster Dämpfer Nati verliert ihr erstes WM-Testspiel gegen Norwegen

SDA

20.4.2018 - 23:20

Lange Gesichter bei den Schweizer Spielern nach dem 1:2.
Lange Gesichter bei den Schweizer Spielern nach dem 1:2.
Source: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Das Schweizer Nationalteam verliert in Langenthal das erste von zwei WM-Vorbereitungsspielen gegen Norwegen 1:2.

Es nicht so, dass die Schweizer eine schlechte Leistung zeigten. Doch einmal mehr war bei den Einheimischen die Chancenauswertung ein Manko, fehlt es doch nicht an ausgezeichneten Möglichkeiten. Den einzigen Treffer zum 1:2 erzielte Verteidiger Joël Genazzi in der 57. Minute bei sechs gegen vier Feldspielern. Überhaupt sah das Powerplay im Grossen und Ganzen ansehnlich aus. Darauf lässt sich trotz des zu geringen Ertrages aufbauen.

"Bis vors Tor haben wir vieles richtig gemacht", sagte Fischer. In vier der bisherigen fünf WM-Testspiele sei der Goalie der beste Spieler des Gegners gewesen. "Das heisst, dass wir es den Torhütern zu einfach machen. Wir müssen viel mehr Verkehr generieren und noch präziser sowie schneller schiessen. International ist es schwieriger, Treffer zu erzielen. Das müssen wir lernen."

Frühe Führung verpasst

Die Schweizer hätten nach einem sehr entschlossenen Start früh in Führung gehen müssen. In der 4. Minute brachte Damien Riat alleine vor dem überragenden norwegischen Keeper Henrik Haukeland den Puck nicht im Tor unter, eine Minute später scheiterte Joël Vermin solo vor Haukeland am Pfosten. Letzterer vergab in der 29. Minute eine weitere ausgezeichnete Möglichkeit zum 1:0.

Den zweiten Abschnitt dominierten die Schweizer mit einem Schussverhältnis von 19:5 (total 41:19) deutlich, dennoch trafen einzig die Norweger, wobei es das Heimteam dem Gast bei vier gegen vier Feldspielern viel zu einfach machte. Tobias Lindström, der ohne norwegischen Pass spielende Schwede, der seinen 30. Geburtstag feierte, konnte in der 37. Minute seelenruhig um das Tor der Schweizer kurven und den völlig freistehenden Verteidiger Stefan Espeland bedienen, der per Direktschuss erfolgreich war. Die Einheimischen verteidigten in dieser Szene viel zu puckorientiert.

Fischer fleissig am ausprobieren

Symptomatisch für das Spiel war auch, dass die Schweizer vor dem 0:2 von Lindström (44.) eine weitere Topchance vergeben hatten, diesmal scheiterte Noah Rod solo vor Haukeland. Dann kam auch noch Pech dazu, als der Schuss von Lindström vom Pfosten an den Rücken von Torhüter Gilles Senn prallte und von dort ins Tor ging. Allerdings war auch dieser Gegentreffer alles andere als zwingend. Danach lief bei den Schweizern bis zum 1:2 nicht mehr viel zusammen.

Im Vergleich zu den zwei Siegen in der vergangenen Woche gegen Weissrussland setzte Fischer auf neun neue Spieler, sechs davon vom SC Bern. Diese blieben aber sehr diskret. Dafür zeigte der in der AHL für die Cleveland Monsters spielende Calvin Thürkauf in seinem ersten Länderspiel einige gute Ansätze. Allerdings sündigte auch der 20-jährige Center mehrmals im Abschluss, vor allem in der 30. Minute, als er aus bester Position zu ungenau zielte.

"Ich hätte mindestens ein Tor schiessen müssen", gab sich Thürkauf selbstkritisch. Grundsätzlich hätten sie gut gespielt und viel Druck gemacht. Lobende Worte fand Fischer für Thürkauf: "Er kann stolz sein. Er ist ein Spieler, der in der Zukunft wichtig sein wird für die Schweiz." Bereits am Samstag erhalten die Schweizer in Biasca im zweiten Spiel gegen Norwegen die Möglichkeit, es besser zu machen.

Telegramm

Schweiz - Norwegen 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)

Langenthal. - 3339 Zuschauer. - SR Dipietro/Tscherrig, Altmann/Progin. - Tore: 37. Espeland (Lindström/Ausschlüsse Moser; Mathis Olimb) 0:1. 44. Lindström (Rosseli Olsen) 0:2. 57. Genazzi (Ausschluss Bull) 1:2 (ohne Goalie). - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 6mal 2 Minuten gegen Norwegen.

Schweiz: Senn; Untersander, Frick; Loeffel, Paschoud; Diaz, Geisser; Fora, Genazzi; Rod, Thürkauf, Scherwey; Riat, Corvi, Moser; Bodenmann, Haas, Rüfenacht; Vermin, Walser, Mottet.

Norwegen: Haukeland; Sveum, Bonsaksen; Johannesen, Bull; Espeland, Lesund; Trettenes, Ström; Ken André Olimb, Mathis Olimb, Hoff; Salsten, Lindström, Rosseli Olsen; Steffen Thoresen, Forsberg, Haga; Kristiansen, Roest, Röymark.

Bemerkungen: Schweiz ohne Genoni, Siegenthaler und Albrecht. Norwegen ohne Holös (alle überzählig). - 1. Länderspiel von Thürkauf. - Pfostenschüsse: 5. Vermin, 32. Bodenmann. - Timeouts: Schweiz (59.); Norwegen (58.). - Schweiz von 56:20 bis 56:28, von 57:15 bis 59:18 und ab 59:45 ohne Goalie. - Schüsse: Schweiz 41 (9-19-13); Norwegen 19 (8-5-6). - Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/5; Norwegen 0/2.

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