Einen Tag nach dem wichtigen 3:2-Sieg gegen Aufsteiger Weissrussland setzte es für die Schweiz an der U20-Weltmeisterschaft in Buffalo im zweiten Spiel eine Niederlage ab. Das Team von Trainer Christian Wohlwend unterlag Russland 2:5.
Dass die Schweizer bis zum 2:4 in der 59. Minute auf eine Überraschung hoffen durften, verdankten sie ihrer Effizienz. Sowohl im zweiten als auch im dritten Abschnitt waren sie mit dem ersten Torschuss erfolgreich. Das 1:1 schoss Marco Miranda nur neun Sekunden nach der ersten Pause. Die Vorarbeit leistete Philipp Kuraschew, der am Vortag gegen Weissrussland für den Siegtreffer verantwortlich gezeichnet hatte. Kuraschews Vater stammt aus Russland, weshalb es für den 18-jährigen Center eine besondere Partie war. Für das 2:2 zeichnete in der 43. Minute der Davoser Ken Jäger mit einer herrlichen Einzelaktion verantwortlich - mit dem insgesamt neunten Torschuss der Schweizer.
Das 2:2 schien die Russen, die seit 2011 an jeder U20-Weltmeisterschaft eine Medaille gewonnen haben, zu schocken. Jedenfalls hielten die Schweizer in der Folge deutlich besser mit. Dennoch kassierten sie in der 52. Minute durch Artur Kajumow das 2:3. Diesmal waren sie zu keiner Reaktion mehr fähig. In der 59. Minute machte Georgi Iwanow mit dem 4:2 alles klar, ehe Witali Abramow 13 Sekunden später mit einem Schuss ins leere Gehäuse auch noch zum 5:2 traf. "Unsere Stürmer müssen mehr solche Sachen machen wie Jäger", sagte Wohlwend. "Dann gewinnen wir auch mal ein solches Spiel." An eine Überraschung zu glauben, sei gut und recht, sie müssten jedoch den Lucky-Punch einmal machen. "Dafür braucht es Herz", so Wohlwend weiter.
Der Sieg der Osteuropäer, die im ersten Spiel gegen Tschechien 4:5 verloren hatten, ging absolut in Ordnung. Es war für die Schweizer im 26. Duell gegen Russland an diesem Turnier die 21. Niederlage - dem stehen je zwei Siege und Unentschieden gegenüber.
Mit dem 1:2 nach 40 Minuten waren die Schweizer sehr gut bedient. Die Russen dominierten das Mitteldrittel quasi nach Belieben, was das Schussverhältnis von 16:3 (total 37:13) unterstreicht. Schon im ersten Abschnitt hatten sie deutlich mehr fürs Spiel getan. Die Schweizer wehrten sich nach Kräften, überstanden selbst eine 52 Sekunden dauernde doppelte Unterzahl. Vor dem 1:2 (39.) agierten sie dann allerdings im eigenen Drittel zu wenig konsequent, verpassten sie es mehrmals, den Puck aus der Gefahrenzone zu bringen, was Klim Kostin nach einem Abpraller des starken Goalies Philip Wüthrich bestrafte. Beim 0:1 von Wladislaw Sjomin (11.) hatten die Schweizer mit einem Mann weniger gespielt.
"Das 1:2 nach 40 Minuten war wie Weihnachten, Geburtstag und Neujahr zusammen", erklärte Wohlwend. Die SIHF-Auswahl geniesst nun einen freien Tag, ehe am Samstagabend Schweden der Gegner ist. "Die Schweden sind der stärkste Gegner in unserer Gruppe", so Wohlwend. "Wir müssen kaltblütig sein und einen unbändigen Willen an den Tag legen." So oder so dürften die Schweizer das Minimalziel erreichen, denn es ist nicht davon auszugehen, dass Weissrussland gegen Russland und Tschechien noch punktet.
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