Fribourg Gottéron Ganz anders als in Mannheim: Wie Simpson die Medien vermisst hat

Martina Baltisberger

21.10.2019

Sean Simpson wird neu Fribourg Gottéron beraten.
Sean Simpson wird neu Fribourg Gottéron beraten.
Bild: Keystone

Sean Simpson ist zurück auf Schweizer Eis. Der Kanadier beantwortet nach seinem ersten Training mit Fribourg Gottéron mit sehr viel Freude die Fragen der Journalisten und nimmt den einen oder anderen auf die Schippe.

Eine regelrechte «Nebelshow» erfolgt bei der Trainings-Premiere von Sean Simpson auf dem Eis von Fribourg Gottéron. «Ich habe gar nichts gesehen. Es gab so viel Nebel. Ich glaube, ich brauche eine spezielle Brille», scherzt der gutgelaunte Simpson nach seinem ersten Einsatz auf dem Eis. 

Der ehemalige Nati-Trainer wurde für diese Saison als Berater zum Tabellenletzten geholt. «Mit meiner Erfahrung kann ich Fribourg helfen. Ich habe gewisse Sachen bereits im ersten Training gesehen, will aber jetzt noch nicht reinpreschen. Ich muss alles zuerst kennen lernen, damit ich die Mannschaft optimal unterstützen kann.» Im ersten Training nimmt er sich deshalb Zeit, mit einigen Spielern das Gespräch zu suchen. «Neun Spieler habe ich bereits trainiert. Das macht vieles einfacher.»

Sean Simpson sieht durch den Nebel auf dem Eis kaum seine eigenen Spieler.
Sean Simpson sieht durch den Nebel auf dem Eis kaum seine eigenen Spieler.
Bild: Keystone

Christian Dubé bleibt Head Coach. «Dieser Posten war nie ein Thema. Gottéron suchte einen dritten Mann an der Bande – einer, der das Spiel analysiert und das Team berät», so Simpson. 

Anfang Oktober wurde Mark French nach einer 0:4-Niederlage gegen Ambri entlassen. Danach habe Dubé einige gute Spiele gesehen, sodass er sich entschieden hat, weiterhin als Chef an der Bande aufzutreten. Simpson soll mit seiner Erfahrung die Taktik und das Powerplay verbessern. «Er passt perfekt zum Team und ist deshalb die beste Lösung für die derzeitige Situation», sagt Dubé. 

Simpson spielt mit den Medien

Simpson und Medien? Da war doch mal was. Bei Adler Mannheim tickte er vor einem Interview regelrecht aus. «Eine dumme Frage und ich schlage dich K.o. Dann liegst du am Boden», sagte Simpson damals ausser sich. Nur blöd, dass die Kamera bereits lief. Gegenüber «SWR» kündigte er damals eine Entschuldigung an den Reporter an und erklärte: «Ich habe auch Gefühle und wollte alles für Mannheim in diesem Jahr erreichen. Leider hat das nicht geklappt. Es war meine überbordende Emotion, die mit mir durchgegangen ist.»

Vorsichtig fragt die Verfasserin dieses Artikels deshalb, ob sie nochmals eine Frage zum Training stellen darf. Er fällt ihr sofort ins Wort. «Nein, sicher nicht.» Und lacht herzhaft. Man merkt, wie Simpson dieses Spiel mit den Medien geniesst. Bei einem anderen Journalist fragt er verdutzt nach: «Wollen Sie etwa sagen, dass ich alt bin?» Auch hier lacht er und sagt, er mache doch nur einen Witz. «Es wurde wirklich Zeit für diese Herausforderung. Ich habe den Medienrummel vermisst.»

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