Es ist die vielleicht grösste Herausforderung, vor der die Schweizer Eishockey-Nati je stand. Mit Omikron im Rücken und den strengen Regeln der chinesischen Regierung vor Augen die Olympischen Spiele in Peking zu planen. Nati-Direktor Lars Weibel gibt einen Einblick (Video oben).
Seit knapp einer Woche ist klar, dass die NHL-Spieler im Februar nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen werden. Omikron hat somit das grösste Eishockeyspektakel seit acht Jahren zu Fall gebracht, denn 2014 in Sotschi waren die NHL-Spieler letztmals an Olympia mit von der Partie. Angeführt von Superstar Sidney Crosby, holte Kanada Gold, bei der Schweiz waren unter anderem Roman Josi und Nino Niederreiter Teil des Teams.
Würden die NHL-Spieler teilnehmen, dann wäre knapp die Hälfte der Nati-Plätze an Spieler aus Nordamerika gegangen. An Spieler wie Roman Josi, Nino Niederreiter, Timo Meier, Kevin Fiala, Nico Hischier, Jonas Siegenthaler, Pius Suter, Gregory Hofmann, Janis Moser, Dean Kukan, Philipp Kurashev und allenfalls Akira Schmid oder Sven Bärtschi. Aufgrund der neuen Ausgangslage sind diese Plätze nun für Spieler aus der National League frei.
Ein Januar mit vielen Ungewissheiten
Bei Swiss Ice Hockey war man sich der Pandemie-Problematik hinsichtlich der Olympia-Planung bewusst. Deshalb war schon länger von einem Plan A (mit NHL-Spielern) und einem Plan B (ohne NHL-Spieler) die Rede. Nun ist klar, dass der Plan B aus der Schublade gezogen werden muss.
«Wir werden den Fokus jetzt voll auf die Liga richten und diese Spiele natürlich sehr genau anschauen, Patrick Fischer wird vermutlich kaum eine Sequenz verpassen», sagt Nati-Direktor Lars Weibel. Seinen Plan B habe der Nationaltrainer im Kopf, es gehe nun noch um das Finetuning.
Doch wenn man sieht, wie Omikron derzeit die Sportwelt durcheinanderwirbelt, immer mehr Sportler und ganze Mannschaften (bei uns aktuell Ambri, Davos, Lugano, Zug und Rappi) aus dem Verkehr gezogen oder auch ganze Anlässe wie zuletzt der Spengler Cup abgesagt werden müssen, dann zeichnet es sich ab, dass auch die Umsetzung des Plan B für Swiss Ice Hockey sehr kompliziert wird. Es wartet ein Januar mit vielen Ungewissheiten und Fragezeichen auf den Eishockeyverband.
«Immer wieder reagieren, wenn etwas Unerwartetes geschieht»
«Präventiv können wir nicht viel tun. Wir können nur abwarten und schauen, wie sich das entwickelt, und immer wieder reagieren, wenn etwas Unerwartetes geschieht. Viel mehr liegt momentan nicht in unserer Hand», sagt Weibel zur diffizilen Ausgangslage.
Bislang hätten sie bezüglich der Nominierung des Kaders lediglich eine «Longlist» eingeben müssen, «da kann man jedoch fast das ganze Land oder jeden lizenzierten Spieler auflisten». Das Gros des Kaders würde im Kopf von Nationaltrainer Fischer sicherlich stehen, «doch», so schränkt Weibel ein, «wir sind gut beraten, möglichst flexibel zu bleiben, denn im Januar kann noch viel passieren und darauf sind wir bestmöglich vorbereitet».