TV-Porträt Ein ganz spezielles Abenteuer –
mit Hischier durch die Massaschlucht 

S10B

2.10.2018

Nico Hischier ist auf der grossen Bühne angekommen. In seiner ersten Saison überzeugte der Walliser in der NHL auf der ganzen Linie. Das Sommertraining absolviert der 19-Jährige zwar in Bern, doch für ein ganz spezielles Abenteuer kommt er gerne in seine Heimat zurück. 

Startet man auf dem iPhone die Uhr-App, findet man Naters neben Bern, Genf und Zürich als vierte «Stadt». Weitere Schweizer Standorte sucht man vergeblich. Für Oberwalliser Hockeyfans ist das vermutlich kein Wunder. Schliesslich stammt aus dem Städtchen mit 10'000 Einwohner eines der grössten Eishockeytalente weltweit: Nico Hischier ist dabei, die NHL im Sturm zu erobern. Doch dieses Abenteuer führt ihn in seine Heimat zurück.

Nico Hischier: Das Porträt

Der Treffpunkt für den Einstieg in die Massaschlucht liegt unweit von seinem Herkunftsort. Nico Hischier nutzt die Gelegenheit gleich für eine kleine Trainingseinheit mit dem Mountainbike. Polysportiv war er schon immer. Als Kind war er viel draussen in der Natur, kletterte, spielte Fussball, war im Turmspringen und hat seine Schwester Nina sogar ins Geräteturnen begleitet.

Als jüngstes von drei Geschwistern wollte Nico einfach immer und überall mitmachen, wie seine Familienmitglieder unisono Teleclub-Moderator Sven Furrer verraten. Den Weg zum Eishockey spurte sein Bruder Luca vor, der inzwischen beim HC Davos unter Vertrag ist. Beim «Chnebeln» mit Lucas Kollegen wollte der vier Jahre jüngere Nico immer mit von der Partie sein. Luca Hischier meint schelmisch: «Wir mussten jeweils so lange bleiben, bis Nico die Sachen auch konnte, welche die Älteren vollführten.»

«Ehrgeiz hat er immer gezeigt, Aufgeben kam für ihn nie in Frage», bestätigt Vater Rino. «Als Typ ist Nico aber eher zurückhaltend», so seine Mutter Katja. Für Schwester Nina ist er einfach ein «chilliger Typ.»

Die Freude am Eishockey war und ist sein Antrieb

Für das geplante Abenteuer ist eine gewisse Lockerheit von Vorteil: Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm und Klettergurt machen sich Hischier und Furrer, begleitet von einem Führer, auf ins Bachbett. Dort kraxelt man über Felsblöcke, die der Aletschgletscher zurückgelassen hat. Nico Hischier hat sichtlich Freude. Spass war auch der Hauptgrund, wieso er sich schliesslich für Eishockey entschieden hat: «Es geht schnell zu und her, man hat nicht viel Zeit, um Entscheidungen zu treffen», so Nico. «Ausserdem wollte ich einen Mannschaftssport ausüben.» Beim ersten grossen Felsvorsprung springt er gleich dreimal aus acht Meter Höhe ins Waserbecken, beim dritten Mal packt Nico gleich noch einen Rückwärtssalto aus. 

Genauso stilsicher ist er bei den Junioren vom EHC Visp. Als 15-Jähriger zieht es ihn weiter zum SCB, wohnt dort bei seiner Tante. «Der Schritt vom Wallis nach Bern war fast grösser als danach in die kanadische Juniorenliga zu gehen», bekennt Nico. «In eine neue Garderobe zu kommen und neue Kollegen suchen, war nicht einfach.» Obwohl ihn manchmal zu Beginn ein wenig Heimweh plagte, überzeugte er in der Hauptstadt sportlich rasch mit seinen überragenden Leistungen.

Der Draft: «Ein verrückter Tag»

So kann er bereits als 16-Jähriger im Fanionteam des SC Bern auflaufen. Doch Hischier wählt danach den Weg über die Halifax Mooseheads. «Ich wusste, ich würde dort viel spielen. Es war eine gute Vorbereitung für die NHL», so Nico. Dort begeistert der Walliser dermassen, dass er als Nummer 1 gedraftet wird. «Vom Morgen bis am Abend war es ein verrückter Tag.» Neben der obligaten Pressekonferenz schleppt man ihn zu den New York Yankees und den New York Red Bulls. Danach muss er natürlich auch bei der Präsentation seines eigenen Sandwichs vor Ort sein.

Doch all der Trubel ist weit weg von ihm, als sie die «Kathedrale» erreichen: Eine knapp 40 Meter hohe Abseilstelle. Sogar der sonst so coole Hischier ist beeindruckt. Doch seine Neugier überwiegt schnell. Kurz darauf ist er auch schon unten.

Nach diesen Strapazen haben sich Nico Hischier und Sven Furrer eine Pause verdient, ein sonniger Felsen lädt zum Verweilen ein. Ob er es sich nach seiner NHL-Karriere vorstellen könne, in der Schweiz zu spielen, fragt ihn Furrer. «Ich will so lange wie möglich in der NHL spielen. Alles andere ist noch ein wenig zu weit weg. Mal schauen, ob ich dann körperlich noch bereit bin, in der Schweiz zu spielen.» Obwohl er in New Jersey wohnt, bleibt sein Herz aber in der Schweiz: «Ich freue mich immer riesig, in die Schweiz zu kommen. Eines Tages werde ich sicher zurückkehren.» 

Und wenn man die Freude von Hischier bei diesem Ausflug gesehen hat, wird es für Hischier auch nicht das letzten Mal in der Massaschlucht gewesen sein.


Das Hischier-Porträt «Stille Wasser gründen tief» lief am Montagabend, 1. Oktober, um 22:45 Uhr auf  Teleclub Zoom. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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