Mark Streit beendet seine Karriere. Der Berner Verteidiger hat mit 39 Jahren seinen Rücktritt erklärt.
Geplant war zuletzt alles anders gewesen. Im Sommer unterschrieb Mark Streit nach dem Stanley-Cup-Sieg mit den Pittsburgh Penguins noch einmal einen NHL-Vertrag. Er kehrte nach Montreal zurück, wo 2005 seine Laufbahn in der besten Liga der Welt begonnen hatte.
Nach zwei Spielen einigten sich der Klub und der Spieler auf eine Vertragsauflösung. Eine andere NHL-Organisation hätte sich die Dienste von Streit sichern können, was aber nicht geschah.
Schweizer NHL-"Eisbrecher" tritt ab
Mit Streit tritt der NHL-"Eisbrecher" des Schweizer Eishockeys zurück. Noch vor dem aktuellen NHL-Superstar Roman Josi (Nashville Predators) war der Berner als erster Schweizer Captain eines Schweizer NHL-Teams (2011 bei den New York Islanders). Mit Pittsburgh holte er in der vergangenen Saison als dritter Schweizer den Stanley Cup, als erster Feldspieler nach den Goalies David Aebischer (2001 mit Colorado) und Martin Gerber (2006 mit Carolina).
Streit ging Ende der Neunzigerjahre trotz klar besseren Verdienstmöglichkeiten in der Schweiz als ungedrafteter Spieler nach Nordamerika, um sich für die NHL aufzudrängen. Der Meister mit den ZSC Lions (2001) und einstige Captain des Nationalteams spielte 1999/2000 für drei verschiedene Minor-League-Teams, die Utah Grizzlies (IHL), die Tallahassee Tiger Sharks (ECHL) und die Springfield Falcons (AHL).
Unnachgiebiger Biss
Streit biss sich durch und kehrte erst im Frühjahr 2000 in die Schweiz zurück. 2004 wurde er von den Montreal Canadiens in der 9. und letzten Runde als Overall-Nummer 262 im NHL-Draft gezogen. Schritt für Schritt kämpfte sich Streit ab 2005 mit einer Unnachgiebigkeit sondergleichen und auch als Allrounder (teilweise spielte er Stürmer) ins NHL-Team der Canadiens.
Streit wusste immer: Verdienste aus Europa zählen "drüben" nicht. Man muss sich jede Minute Eiszeit erkämpfen. Der Berner konnte mit seinem Willen als erster Akteur aus der Schweiz beweisen, dass die hiesigen Spieler nicht zu weich für die härteste und beste Liga der Welt sind.
Schon als Junior war Streit einst beim SC Bern als zu wenig gut für eine Profikarriere befunden worden. Auch da machte er einen Umweg. Er ging zu Fribourg-Gottéron und debütierte dort in der Saison 1995/1996 in der NLA. Später entwickelte er sich in drei Saisons beim HC Davos zu einem Schweizer Topverteidiger und startete seine Nationalteam-Karriere (1996/1997).
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