Die Schweizer Eishockey-Nati startet gegen Mitfavorit Tschechien furios ins WM-Abenteuer und macht mit dem 5:2-Auftaktsieg Lust auf mehr. Im Gespräch mit «blue Sport» analysiert Reto Suri den überzeugenden ersten Auftritt.
Trotz zwischenzeitlichem 0:1-Rückstand weist die Mannschaft von Patrick Fischer die stark einzuschätzenden Tschechen im ersten WM-Gruppenspiel in Riga in die Schranken. Gleich vier der fünf Tore erzielten die Eisgenossen im Powerplay, Grégory Hofmann und Timo Meier konnten sich als Doppeltorschützen auszeichnen. Reto Suri mit seiner Analyse zum geglückten WM-Auftakt:
Reto Suri über…
… den starken ersten Auftritt
«Sie kamen sehr gut in die Partie, schon im ersten Drittel. Sie hatten es meiner Meinung nach 60 Minuten lang sehr gut unter Kontrolle, bis auf eine Phase im 2. Drittel. Das ist sicher nicht selbstverständlich für den Start ins Turnier, aber umso besser. Da wird man ganz viel Selbstvertrauen mitnehmen können.»
… den schnellen Ausgleich
«Es war sicher wichtig mental. Aber so wie das erste Drittel verlief, war der Führungstreffer der Tschechen meiner Meinung nach etwas gegen den Spielverlauf. Ich denke, sie hatten ein gewisses Selbstvertrauen. Die Schweizer wussten, dass wenn sie auf diesem Weg weitergehen, kann der Ausgleich auch später fallen. (…) Aber es war sicher einer der Schlüsselmomente in diesem Spiel.»
… das starke Powerplay
«Der Fokus auf den Special-Teams ist immer sehr hoch. Man weiss, dass bei 5 gegen 5 meistens nicht viel zugelassen wird. Die Special-Teams werden das Spiel entscheiden, von dem her hat man immer ein grosses Augenmerk darauf. Man hat sicher die richtigen Knöpfe erwischt, man hat vielleicht den Vorteil gehabt, dass man die Tschechen nach ihrem ersten Spiel gegen Russland analysieren konnte. Dort hat man die richtigen Lehren gezogen. Und dann ist es natürlich auch unglaublich viel individuelle Klasse, die bei der Schweiz auf dem Eis steht.»
… die gestiegenen Ambitionen
«Man hat im Verlauf des Turniers bereits gesehen, dass Schweden gegen Dänemark verloren hat und die Kanadier gegen die Letten eine Niederlage kassierten. Die Top-Nationen müssen auf viele Superstars aus der NHL verzichten, die noch in den Playoffs spielen. Und die Schweiz hatte in diesem Sinne das Glück, dass diverse Schlüsselspieler die Playoffs nicht erreicht haben. Sie können die Schweiz jetzt verstärken.
Die Schweiz hat eine sehr starke Mannschaft und es ist ohnehin jedes Jahr sehr eng. Es wird dieses Jahr noch viel enger werden. Und dieser Match ist ein Statement. Der Weg ist logischerweise noch weit, aber ich glaube, sie können sehr viel daraus mitnehmen. Die Hoffnungen sind zurecht sehr hoch. Ich bin überzeugt, dass sie mit diesem Selbstvertrauen und dem Boost aus diesem Spiel bereit sind, um einen grossen Schritt zu machen an diesem Turnier.»