Mit Beginn der Playoff-Halbfinals rücken die zuletzt pausierenden EV Zug und Freiburg wieder in den Vordergrund. Die ZSC Lions und Davos steigen deutlich weniger erholt in die Duelle.
Qualifikationssieger EV Zug und der HC Fribourg-Gottéron als Zweiter der Regular Season konnten sich zuletzt erholen und der Konkurrenz zusehen. Sowohl Zug als aktueller Meister wie Freiburg bekundeten vor den Playoffs Probleme. Zug verlor die letzten fünf Spiele in der Qualifikation. Gottéron ging sogar in den letzten sechs Partien der Regular Season als Verlierer vom Eis. In den Viertelfinals setzten sie sich aber souverän (Zug gegen Lugano) und abgeklärt (Freiburg gegen Lausanne) durch.
Viertelfinals: Der Stand in den Serien (Best-of 7)
- EV ZUG vs. HC Lugano 4:0 (2:1, 6:2, 6:3, 5:3)
- HC FRIBOURG-GOTTÉRON vs. Lausanne HC 4:1 (2:0, 4:5, 3:2, 4:1, 5:4
- SC Rapperswil Jona-Lakers vs. HC DAVOS 3:4 (4:3, 4:1, 4:0, 0:2, 2:3, 3:7, 1:3)
- ZSC LIONS vs. EHC Biel 4:3 (4:5, 3:4, 1:0, 1:0, 1:3, 3:1, 3:1)
Der EV Zug hofft, den Schwung aus der Serie gegen Lugano (4:0 Siege) in der spielfreien Woche nicht verloren zu haben. Die Innerschweizer imponierten gegen Lugano: zwölf verschiedene Torschützen, eine extreme Effizienz im Abschluss (5:0-Führung in Spiel 4 gegen Lugano mit nur 17 Torschüssen) und im Überzahlspiel (10 Powerplay-Tore aus 24 Chancen), ausserdem der formstarke Torhüter Leonardo Genoni.
«Dürfen Lugano-Serie nicht überbewerten»
«Aber wir dürfen die gewonnene Serie gegen Lugano nicht überbewerten», sagt Trainer Dan Tagnes. Der EVZ konnte sein Tempospiel, dem er die grossen Erfolge der letzten Jahre verdankt, noch nicht aufziehen. In Puckbesitz leisteten sich die Zuger individuelle Fehler, die nur nicht ins Auge gingen, weil Genoni selbst für seine Verhältnisse überdurchschnittlich spielte. Wir verfügen noch über Luft nach oben, sagen die Zuger, was für die Konkurrenz nicht gut tönt.
Was könnte dem EVZ Probleme bereiten? Vor einem Jahr musste sich Zug in den Viertelfinals gegen Bern in sechs Spielen durchkämpfen. Diesmal verlief die Viertelfinalserie fast zu reibungslos. Eine Woche Pause ist in den Playoffs im Prinzip ein Segen, dennoch muss der Rhythmus erst wieder gefunden werden. Und auf den Ausländerpositionen verfügen die Zuger über ein Überangebot, was dazu führte, dass ausgerechnet Publikumsliebling und Identifikationsfigur Carl Klingberg überzählig auf der Tribüne sass.
Playoff-Fieber in Freiburg
Wie Zug auf Davos konnte auch Freiburg auf seinen Gegner warten. Christian Dubé, Trainer und Sportchef in Personalunion bei Gottéron, schaute sich die Belle zwischen den ZSC Lions und Biel, am Fernseher an. Dubé war nicht überrascht, dass sich die ZSC Lions durchsetzten, denn «Zürich ist schlicht die talentierteste Mannschaft der Liga – eine grosse Hockey-Maschine, hinter der eine grosse Organisation steht.»
Dubé sagts und will sich gleichzeitig nicht als Tiefstapler verstanden wissen. Er freut sich, dass Gottéron im Konzert der Grossen mitspielen darf und mitspielen kann. «Solche Herausforderungen sind wunderbar.»
Wer startet als Favorit in diese Viertelfinalserie? Freiburg, das sich mit einer starken Qualifikation den Heimvorteil erkämpfte und sich nach der Serie gegen Lausanne etwas erholen konnte? Oder doch die ZSC Lions, die vor der Saison als Titelfavorit Nummer 1 galten? «Ich denke nicht, dass wir der Favorit sind», sagt Dubé. «Zürich kann fünf Ausländer einsetzen, wir nur vier.» Diese fragwürdige Regel wurde zwar von der Liga mittlerweile abgeschafft, gilt für diese Saison indessen noch. Zürich nützte den Vorteil mit der Verpflichtung von Goalie Jakub Kovar, der für die Lions die Serie gegen Biel aus dem Feuer riss.»