National League Wieso DiDomenico einem Bieler Fan an den Kragen wollte

lbe

23.12.2019

Sorgte am Samstag für erhitzte Gemüter in der Tissot Arena: Chris DiDomenico.
Sorgte am Samstag für erhitzte Gemüter in der Tissot Arena: Chris DiDomenico.
Bild: Keystone

Erhitze Gemüter am Samstag in der Tissot Arena in Biel: Nachdem Chris DiDomenico den Ärger der Bieler Fans auf sich zieht, lässt sich die Reizfigur nach dem Spiel provozieren und will einem Anhänger gar an den Kragen.

Es läuft die 54. Minute in der Tissot Arena. Langnau führt gegen den EHC Biel mit 3:2 und sucht im Powerplay den vierten Treffer, als Jan Neuenschwander den Emmentaler Chris DiDomenico nur mit einem Stockschlag bremsen kann. Der Langnauer Topskorer fasst sich sofort ins Gesicht und geht zu Boden – Neuenschwander wandert für zwei Minuten auf die Strafbank. Nur: Wie die Wiederholung zeigt, scheint sich DiDomenico etwas gar theatralisch zu winden, obwohl er gar nicht im Gesicht getroffen wird.

Als die Szene auf dem Videowürfel mehrfach zu sehen ist, ärgert sich ein Grossteil der Zuschauer in der Tissot Arena grün und blau. Ab da wird DiDomenico bei jeder Puckberührung ausgepfiffen – aus dem Konzept bringt ihn das aber nicht. Im Gegenteil: Im anschliessenden Powerplay bereitet der 30-Jährige das 4:2 durch Pascal Berger vor, in der Schlussphase sorgt er mit dem Treffer ins verwaiste Bieler Tor für die Entscheidung. Die Halle tobt.

DiDomenico platzt der Kragen

DiDomencio muss sich wüste Beschimpfungen aus der Bieler Fankurve anhören – und lässt sich auf ein Wortgefecht mit einigen Anhängern direkt hinter der Spielerbank der Gäste ein, bevor er in den Katakomben verschwindet. Als er wenig später im Kabinengang ein Interview gibt, haben sich die erhitzten Gemüter allerdings noch nicht abgekühlt. Erneut sind von den Rängen primitive Beleidigungen in Richtung DiDomenico zu hören. Dem Kanadier, der in Biel seit dem Playout-Final 2016 ohnehin als Reizfigur gilt, platzt der Kragen.

Wie eine Furie stürmt er auf den Fan zu und fordert ihn auf: «Komm her, du verdammter Idiot!» Es folgt ein Wortgefecht – und ohne die meterhohe Abtrennung zur Tribüne wären wohl die Fäuste geflogen. Wie der «Blick» schreibt, wird Trainer Heinz Ehlers auf die Unruhe aufmerksam und beauftragt den Verteidiger Yannick Blaser, den hitzigen Teamkollegen zurückzuhalten. Das gelingt mit Mühe. DiDomenico kehrt schliesslich zu seinem Interviewpartner zurück und beantwortet die restlichen Fragen.

Bereits am Dienstagabend geht es für die SCL Tigers mit dem Spiel gegen die formstarken Genfer weiter. Dann allerdings vor eigenem Anhang – und von diesem wird DiDomenico bereits am Samstag in Biel als Matchwinner gefeiert. 

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport