Die ZSC Lions können in diesen Playoffs doch verlieren. Lausanne gleicht in der Finalserie gegen die Zürcher mit einem verdienten 4:2-Sieg zum 1:1 aus.
Für einmal gelang es den ZSC Lions nicht, ein Spiel nach Rückstand noch zu drehen. Im zehnten Spiel in diesen Playoffs der National League mussten sie erstmals als Verlierer vom Eis. Damit ist der Final so richtig lanciert, am Samstag ist von den Zürchern zuhause eine Reaktion gefordert.
Nachdem Sven Andrighetto früh im Schlussdrittel mit seinem zweiten Treffer des Abends ausgeglichen hatte, gelang Lausanne in der 50. Minute der entscheidende Lucky Punch. ZSC-Verteidiger Christian Marti konnte einen Puck an der offensiven blauen Linie nicht kontrollieren, Robin Kovacs zog blitzschnell davon und Damien Riat vollendete dessen präzisen Pass. Es war ein verdienter Lohn für die Lausanner, die über weite Strecken ein wenig energischer und zielstrebiger auftraten.
Zwei Minuten vor Schluss verpasste Kovacs die Siegsicherung, als Simon Hrubec seinen Abschluss an den Pfosten lenkte. Wenig später holte dies Raffl in Überzahl nach. Nun wird sich zeigen, wie der klare Favorit ZSC auf diesen erstmaligen Rückschlag reagieren kann.
Gleich von null auf hundert
Die ersten 60 Minuten am Dienstag hatten genügt, um beide Teams in Finalstimmung zu bringen. Im Spiel 2 brauchte keiner eine Anlaufzeit, vor allem nicht die Zürcher. Nach gerade mal knapp dreieinhalb Minuten konnte Sven Andrighetto ziemlich ungehindert auf Lausannes Goalie Connor Hughes und bezwang diesen mit einem wuchtigen Schuss in die obere Ecke.
Lausannes Leitlöwe Michael Raffl liess sich vom Rückstand wenig beeindrucken. «Wir müssen und wir werden besser spielen», hatte er nach der durchaus schon starken Leistung beim 1:2 in Zürich versprochen – und der österreichische NHL-Veteran hielt Wort. Mit einem beinharten, aber korrekten Check in der Ecke nahm er Mikko Lehtonen den Puck ein und stand nach einer sehenswerten Kombination über Tim Bozon und Ken Jäger wieder bereit, um ins leere Tor einzuschieben. Immerhin konnte Lehtonen ab dem zweiten Drittel wieder aufs Eis zurückkehren.
Starkes Lausanner Mitteldrittel
Am stärksten trumpften die Lausanner im Mitteldrittel auf, als sie die gegnerischen Lions regelrecht in deren Abwehrdrittel einschnürten. Die Belohnung kam gut zwei Minuten vor der zweiten Pause durch Bozons Führungstreffer. Unter anderem traf Théo Rochette noch die Latte.
Coach Geoff Ward konnte wieder auf den am Dienstag krank fehlenden schwedischen Verteidiger Christian Djoos zählen und so die Eiszeit etwas gleichmässiger verteilen. So reichte die Energie bis zum Ende.
Telegramm:
Lausanne – ZSC Lions 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)
9600 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Hebeisen, Fuchs/Urfer. – Tore: 4. Andrighetto (Weber) 0:1. 10. Raffl (Bozon, Jäger) 1:1. 38. Bozon (Djoos) 2:1. 43. Andrighetto (Malgin/Powerplaytor) 2:2. 51. Riat (Kovacs) 3:2. 59. Raffl (Pilut/Powerplaytor) 4:2. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Suomela; Grant.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Kenins; Pedretti.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Kukan; Lehtonen, Geering; Trutmann, Christian Marti; Chris Baltisberger, Phil Baltisberger; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Grant, Hollenstein; Rohrer, Lammikko, Baechler; Riedi, Sigrist, Schäppi.
Bemerkungen: Lausanne ohne Aurélien Marti, Perrenoud (beide verletzt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), ZSC Lions ohne Harrington (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ab 58:18 ohne Torhüter.