Die Eishockey-Meisterschaft der National League kommt langsam wieder ins Rollen. Mit dem EV Zug und dem HC Davos nahmen am Dienstag zwei weitere Teams den Spielbetrieb wieder auf.
Der amtierende Meister und Rekordmeister hatten am 23. Dezember den letzten Ernstkampf bestritten und sich danach in eine längere Corona-Zwangspause verabschiedet. Die Rückkehr in die Meisterschaft nach 19 Tagen meisterten die beiden Klubs unterschiedlich erfolgreich. Während die Zuger in Ambri nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2 nach Verlängerung gewannen, setzte es für die Davoser in Genf (0:4) eine deutliche Auswärtsniederlage ab.
Conz' Glanzparade, die keine war
Ambri-Piotta wartet auch nach drei Spielen im neuen Jahr auf den ersten Sieg. Nach den Niederlagen in Genf (3:4) und Biel (0:4) gab es für die Leventiner beim 2:3 nach Verlängerung zuhause gegen Zug immerhin den ersten Punktegewinn. Das entscheidende Tor in der 2. Minute der Overtime erzielte Zugs Verteidiger Samuel Kreis.
Lange sah es danach aus, als könnte sich Ambri-Piotta über den ersten Heimsieg seit fast zwei Monaten freuen. Dank den Toren von Dario Bürgler (2.) und Topskorer Inti Pestoni (20.) lag die Mannschaft von Trainer Luca Cereda bis zur 46. Minute 2:0 vorne, ehe die Gäste die Partie noch drehten.
Für Diskussionen sorgte dabei der Ausgleichstreffer von Zugs Captain und Topskorer Jan Kovar in der 52. Minute. Die Direktabnahme des Tschechen landete zwar im Fanghandschuh von Benjamin Conz, weil dessen Fänger aufgrund der Wucht des Pucks jedoch mit vollem Umfang hinter der Torlinie verschwand, entschieden die Schiedsrichter nach dem Videostudium auf Tor. Conz blieb bei seinem Comeback nach einer über einmonatigen Verletzungspause der Applaus für eine Glanzparade, die letztlich keine war.
Zuvor fand der EVZ im ersten Pflichtspiel nach der mehr als zweiwöchigen Corona-Pause lange nicht ins Spiel, auch weil er zu viele Strafen fasste. Doch Ambri konnte keinen Profit daraus schlagen und ging letztlich im fünften Saisonduell mit dem Meister zum vierten Mal als Verlierer vom Eis. Die Biancoblu drohen allmählich den Anschluss an den unteren Playoff-Strich zu verlieren. Obwohl sie drei Spiele mehr absolviert haben als der zehntplatzierte SC Bern, beträgt der Rückstand fünf Punkte.
Davos chancenlos gegen formstarke Genfer
Wie Ambri-Piotta bestritt auch Genève-Servette bereits seine dritte Partie im neuen Jahr. Drei Tage nach dem 1:3 im Léman-Derby gegen Lausanne kehrten die Genfer gegen Davos wieder auf die Erfolgstrasse zurück. Das 4:0 gegen die Bündner war für sie bereits der sechste Sieg aus den letzten sieben Spielen. Servette bleibt damit im Kampf um einen Playoff-Platz an Lausanne (8.) und Bern (9.) dran.
Bei den wegweisenden Toren zum 1:0 und 2:0 leistete der HCD gütige Mithilfe. Sowohl der Schuss von Tanner Richard in der 5. Minute wie auch der Abschluss des NHL-erprobten Verteidigers Sami Vatanen zu Beginn des Mitteldrittels wurden von einem Davoser Spieler entscheidend abgelenkt.
Der HCD trat im ersten Spiel seit dem 23. Dezember und der Absage des Spengler Cup offensiv erschreckend schwach auf. Der aus Kloten ausgeliehene Dominic Nyffeler im Genfer Tor wurde kaum einmal richtig gefordert. Letztlich brauchte der ältere Bruder von Lakers-Goalie Melvin Nyffeler 18 Paraden zu seinem ersten Shutout in der National League.
Telegramme und Tabelle:
Ambri-Piotta – Zug 2:3 (2:0, 0:0, 0:2, 0:1) n.V.
4516 Zuschauer. – SR Stolc (SVK)/Urban (AUT), Cattaneo/Duc. – Tore: 2. Bürgler 1:0. 20. (19:44) Pestoni (Fora, Zwerger) 2:0. 46. Herzog (Müller, Lander) 2:1. 52. Kovar (Hansson, Simion) 2:2. 62. Kreis (Lander, Müller) 2:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 6mal 2 Minuten gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Pestoni; Kovar.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Fischer; Pezzullo; Moses, Regin, Cajka; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Grassi, Zwerger; Trisconi, Kostner, McMillan; Bianchi.
Zug: Genoni; Schlumpf, Kreis; Cadonau, Djoos; Hansson, Gross; Wüthrich; Simion, Kovar, Suri; Klingberg, Senteler, Zehnder; Müller, Lander, Herzog; Stehli, Leuenberger, De Nisco.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne D'Agostini (überzähliger Ausländer), Zug ohne Bachofner, Martschini und Stadler (alle verletzt).
Genève-Servette – Davos 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)
3696 Zuschauer. – SR Hebeisen/Borga, Schlegel/Kehrli. – Tore: 5. Richard (Vermin, Smirnovs) 1:0. 23. Vatanen (Winnik, Tömmernes/Powerplaytor) 2:0. 32. Pouliot (Tömmernes, Jacquemet) 3:0. 48. Jooris (Winnik, Tömmernes/Powerplaytor) 4:0. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Tömmernes; Ambühl.
Genève-Servette: Nyffeler; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Jacquemet; Jooris, Filppula, Winnik; Smirnovs, Richard, Vermin; Moy, Pouliot, Miranda; Antonietti, Berthon, Vouillamoz; Riat.
Davos: Senn; Nygren, Barandun; Dominik Egli, Wellinger; Zgraggen, Jung; Heinen; Frehner, Rasmussen, Ambühl; Simic, Corvi, Chris Egli; Wieser, Prassl, Pospisil; Schmutz, Canova, Knak; Ritzmann.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Charlin, Descloux, Patry, Rod, Smons und Tanner (alle verletzt), Davos ohne Bromé, Nussbaumer (beide verletzt) und Stransky (gesperrt).
Rangliste: 1. Fribourg-Gottéron 34/71 (115:84). 2. Rapperswil-Jona Lakers 35/67 (116:88). 3. Zug 33/65 (105:79). 4. Biel 35/64 (104:83). 5. Davos 35/62 (103:88). 6. ZSC Lions 35/61 (116:96). 7. Lugano 34/51 (99:98). 8. Genève-Servette 34/47 (88:99). 9. Lausanne 33/46 (88:94). 10. Bern 33/45 (93:90). 11. Ambri-Piotta 36/40 (86:101). 12. SCL Tigers 35/32 (101:127). 13. Ajoie 34/18 (61:148).