Sevilla ist so etwas wie der internationale Rekord-Angstgegner von Manchester United. Nach der neuerlichen Niederlage hagelt es für die Red Devils massive Kritik der englischen Blätter und ehemaligen Stars.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Einmal mehr scheitert Manchester United in einem internationalen Wettbewerb am FC Sevilla.
- Im Rückspiel leisten sich insbesondere Goalie David de Gea und Verteidiger Harry Maguire folgenschwere Aussetzer.
- Ex-United-Spieler Paul Scholes hält mit Kritik nicht zurück.
Nach der Pleite beim Europa-League-Rekordsieger mussten sich die Profis von Manchester United auf eine unangenehme Morgen-Lektüre gefasst machen. United ging nach einer ganz schwachen Vorstellung am Donnerstagabend mit 0:3 beim FC Sevilla unter. Nach dem 2:2 im Hinspiel mit zwei Eigentoren in der Schlussphase kommentiert der «Guardian»: «Geschichte wiederholt sich: Beim ersten Mal als Tragödie, beim zweiten als Farce.»
United bleibt auch im fünften Duell gegen Angstgegner Sevilla ohne Sieg (zwei Remis, drei Niederlagen). 2018 scheiterten die Engländer schon im Achtelfinal der Champions League an den Andalusiern, 2020 im Europa-League-Halbfinal.
Grobe Fehler von Maguire und de Gea
Beim ersten Sevilla-Tor durch Youssef En-Nesyri hatte sich Red-Devils-Captain Harry Maguire einen schweren Fehler geleistet, beim dritten Tor der Gastgeber erneut durch En-Nesyri half neben dem Manndecker auch noch Goalie David de Gea mit. Kurz nach der Pause hatte Loic Badé getroffen, auch da hatte de Gea nicht gut ausgesehen.
«Wenn du solche Fehler machst, ist es schwer, ein Fussballspiel zu gewinnen», sagt Trainer Erik ten Haag nach dem Spiel. Sevilla habe mehr Leidenschaft, mehr Willen gezeigt. Zudem waren die Gastgeber im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán von ihren Fans angetrieben worden.
«Es war eine grosse Gelegenheit, ein Viertelfinale in Europa. Eine grossartige Gelegenheit, etwas zu gewinnen», meint ten Haag nach dem Aus gegen den sechsmaligen Gewinner des zweitwichtigsten Europapokals: «Und wir geben es weg. Wir sind selbst schuld.»
Die britischen Zeitungen gehen mit dem englischen Rekordmeister hart ins Gericht. «Das war eine Katastrophe, selbst verursacht von Manchester United», schreibt das Boulevardblatt «The Sun». «Uniteds desaströser Abend für das Katastrophen-Paar», ist im «Independent» zu lesen.
Paul Scholes: Maguire und Lindelöf «nicht gut genug»
Das Team sei von der ersten Minute an nicht bereit gewesen, analysiert auch TV-Experte und Ex-Profi Owen Hargreaves. Paul Scholes, sein früherer Teamkollege bei Manchester United, wird bei «BT Sport» noch deutlicher: «Wenn man sich die beiden Spiele anschaut, die beiden Eigentore im Hinspiel und die beiden unglücklichen Tore heute Abend, dann war das ein absolutes Desaster im Viertelfinale.»
Es habe an Aggressivität gefehlt, meint Scholes, und zielt auf die beiden Innenverteidiger Victor Lindelöf und Harry Maguire ab, welche die verletzten Raphael Varane und Lisandro Martinez ersetzten. «Man hat erwartet, dass diese beiden mit ihrer grossen Erfahrung gut genug sein würden. Aber das waren sie nicht. Ten Hag muss sich über einige Spieler Gedanken machen.»
Auch Goalie De Gea, ansonsten ein sicherer Wert zwischen den Pfosten, wird von Scholes kritisiert: «David de Gea ist ein fantastischer Torhüter, aber er ist kein fantastischer Fussballer.» Scholes meint damit nicht nur den Goaliefehler vor dem Tor zum 0:3, sondern auch de Geas riskanter Pass auf Maguire vor Sevillas Führungstreffer. «Du musst die Situation und das Geschehen abschätzen.»