Fiorentinas Cabral erzielte am Donnerstagabend im Play-off-Rückspiel der Europa Conference League gegen Braga gemäss Torlinientechnologie einen regulären Treffer. Doch das Tor zählte am Ende doch nicht.
In der 49. Minute zirkelte Aleksa Terzic den Ball in den Strafraum, dort rutsche Arthur Cabral in die Flanke rein. Braga-Goalie Tiago Sa kann seine Hand zwar noch hinter den Ball bringen, doch offenbar einen Wimpernschlag zu spät – der Ball ist schon mit vollem Umfang über die Linie gerollt.
Denn die Uhr am Arm von Schiedsrichter Benoît Bastien vibriert. Ein Zeichen, dass der Ball gemäss der Torlinientechnik tatsächlich die Linie überquert hat. Der Torjubel des früheren Basel-Stürmers im Stadio Artemio Franchi verstummt schnell – der VAR (Videos Assistent Referee) sieht Handlungsbedarf und schaltet sich ein.
Nach einer sehr langen Wartezeit und einer Überprüfung auf dem Spielfeld entscheidet der französische Unparteiische, die Technik zu überstimmen. Die Kamera-Bilder zeigten ihm offenbar nicht eindeutig genug, dass der Ball die Linie vollständig überquert hatte.
In der TV-Übertragung bekommen die Zuschauer paradoxerweise ein computergeneriertes Bild zu sehen, der den Ball (hauchdünn) über der Linie zeigt. Kurzum: Der Treffer zum 2:2-Ausgleich war regulär.
Ende gut, alles gut
Fiorentina-Coach Vincenzo Italiano ist wie alle Akteure ratlos: «Ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, was passiert ist. Wir haben die Bilder gesehen, und es sah so aus, als ob der Ball über die Linie gegangen wäre.»
Zum Glück für die Viola bleibt die skurrile Episode am Ende folgenlos. Das Hinspiel gewannen die Italiener bereits mit 4:0, und auch im Rückspiel behalten Fiorentina und Cabral trotz der Aufregung die Nerven.
Der Brasilianer schiesst in der 83. Minute das Siegtor zum 3:2. Danach nimmt der 24-Jährige beim Torjubel lustigerweise noch den Schiedsrichter auf die Schippe.
Was genau die Umstände für diesen Vorfall sind, ist noch offen. Die UEFA wird sicher eine Untersuchung einleiten, wie es dazu kommen konnte.