Basel und YB strauchelten bei ihren Quali-Hinspielen zur Conference League. Vor allem für die Berner ist die europäische Bühne nach dem 0:1 in weite Ferne gerückt.
Es war ein weiterer herber Dämpfer für den Schweizer Fussball am Donnerstagabend. Sowohl Basel als auch YB haben bei ihren Qualispielen für die Conference League alles andere als überzeugt. Immerhin konnte der FCZ mit einem 2:1-Sieg gegen Hearts of Midlothian noch für positive Schlagzeilen sorgen und empfiehlt sich damit sogar für die Europa League.
Zwar dürfen YB und Basel durchaus noch auf einen Einzug in die Conference League hoffen, einfach wird dieses Unterfangen aber definitiv nicht. Wir haben die Partien vom Donnerstag nochmal eingehend unter die Lupe genommen und werfen schon einmal einen Blick auf die Rückspiele in einer Woche.
Droht YB eine Kaderreduktion?
Mit Anderlecht haben die Berner sicherlich keine einfache Aufgabe für die europäischen Playoffs vorgesetzt bekommen. Dennoch hat man sich in der Hauptstadt nach den jüngsten Auftritten in der Meisterschaft sicherlich mehr erhofft für das Hinspiel als eine 0:1-Niederlage.
Eine halbe Stunde lang sah es eigentlich auch noch gut aus für die Young Boys. Die Berner griffen an und schnürten den belgischen Rekordmeister mit dem Selbstvertrauen einer in dieser Saison noch ungeschlagenen Mannschaft ein. Das 1:0 schien nur eine Frage der Zeit. Aber bis auf die Chancen von Cedric Itten und Fabian Rieder in den ersten zehn Minuten blieben die ganz gefährlichen Aktionen aus. Und langsam schlichen sich Ungenauigkeiten ins YB-Spiel ein. Die Partie verflachte und Anderlecht wusste diese Schwächen auszunutzen.
Für das Rückspiel braucht YB auswärts nun definitiv einen Kraftakt. Ansonten würde man nicht nur ein wichtiges Saisonziel verpassen, sondern müsste wahrscheinlich auch das Kader noch reduzieren.
Qualifikationschancen für die Conference League: 35 Prozent.
Für Basel geht es um wichtige Millionen
Wie schon gegen Bröndby muss der FC Basel auch gegen ZSKA Sofia einen 0:1-Rückstand im Rückspiel noch drehen. Für Alex Frei war der Auftritt seiner Mannschaft der schlechteste in der noch jungen Saison. Trotzdem hofft er gemeinsam mit der Unterstützung der Fans das Ruder noch rumreissen zu können.
Vor allem aus finanzieller Sicht wäre der Einzug in die Conference League enorm wichtig. Immerhin geht es um rund zwei Millionen Franken, die man auf der europäischen Bühne erwirtschaften kann. Dazu braucht es aber zweifellos eine gewaltige Leistungssteigerung. Sollte das Team auch nächste Woche so «pomadig und kompliziert» agieren, wie es Alex Frei ausdrückte, wird es auch für Basel eng mit einer Qualifikation.
Qualifikationschancen für die Conference League: 60 Prozent.
Der FCZ zeigt europäisch ein anderes Gesicht
Während der Meister im Ligabetrieb weiterhin nicht vom Fleck kommt, sorgt er auf der europäischen Bühne für Glücksgefühle. Die Königsklasse hat das Team von Franco Foda zwar verpasst, mit der Qualifikation für die Europa League sieht es nach dem 2:1-Erfolg gegen Hearts of Midlothian aber sehr gut aus.
Innerhalb von nicht einmal drei Minuten schoss der FCZ im St. Galler Exil mehr Tore als in fünf Super-League-Partien zusammen. In der 32. Minute traf Adrian Guerrero per Volley nach einem Abschlag von Yanick Brecher und missglücktem Kopfball eines schottischen Verteidigers, in der 34. hämmerte Blerim Dzemaili eine abgelenkte flache Hereingabe von Guerrero aus zwölf Metern ins Netz.
Gelingt dem FCZ im Rückspiel ein ähnlich solider Auftritt, sollte der Qualifikation für die Europa League nichts im Weg stehen.
Qualifikationschancen für die Europa League: 65 Prozent.
Vaduz überrascht weiter
Gegen Konyaspor sorgte der FC Vaduz zuletzt für ein Europacup-Märchen und feierte diesen Erfolg auch ausgelassen in der Garderobe. Auch gegen Rapid Wien zeigten die Liechtensteiner eine solide Leistung und erarbeiteten sich ein verdientes 1:1.
Damit ist für das Rückspiel alles offen. Gelingt es dem Vertreter aus der Challenge League den Europa-Rausch nochmal abzurufen, ist alles möglich.
Qualifikationschancen für die Conference League: 40 Prozent.
