«Er ist nett, aber ein Versager» Erich Vogel stellt Pierluigi Tami ein vernichtendes Zeugnis aus

pat

3.2.2024

Erich Vogel nimmt kein Blatt vor den Mund. (Archiv)
Erich Vogel nimmt kein Blatt vor den Mund. (Archiv)
Keystone

Erich Vogel ist eine schillernde Figur im Schweizer Fussball. In der «NZZ» spricht der 85-Jährige unter anderem über die Nati und stellt dabei Pierluigi Tami ein vernichtendes Zeugnis aus. Auch den Konflikt zwischen Murat Yakin und Granit Xhaka sieht er als Problem.

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  • Erich Vogel schiesst in einem Interview mit der «NZZ» scharf gegen Nati-Direktor Pierluigi Tami: «Er ist nett, aber ein Versager und überfordert.»
  • Tami sei auch nicht in der Lage, den Konflikt zwischen Yakin und Xhaka aus der Welt zu räumen. Man müsse die beiden aber coachen.
  • Wenn Yakin nicht einen Schritt auf Xhaka zugehe, dann werde es an der EM zu einem Desaster kommen, glaubt Vogel.

«Fussball ist mein Leben, selbst wenn ich viele Interessen wie Literatur und Film, Theater und Psychologie habe», sagt Vogel im Interview mit der «NZZ». Derzeit steht er Heinz Spross beratend zur Seite, der sich bei den GC-Frauen engagiert. Und er bilde Trainerinnen und Sportchefs in Führungs- und Sozialkompetenz aus – «unentgeltlich», sie er sagt. Geld sei ohnehin nie ein Antrieb gewesen, Statussymbole spielen in seinem Leben keine Rolle.

Vogel nimmt kein Blatt vor den Mund, denn für ihn gilt: «Erfolg ist im Fussball wichtiger als Freundschaften. Mich muss man über die Erfolge beurteilen, die meine Klubs erreicht haben. Er ist sich auch bewusst, dass Empathie nicht zu seinen Kernkompetenzen gehört.

Yakin-Entdecker Vogel über die Probleme in der Nati

«Ich holte ihn mit 17 aus der Lehre und habe immer an ihn geglaubt. Er ist wie ich. Direkt, schnell, ohne Angst», sagt Vogel über Nati-Coach Murat Yakin. Als Vaterfigur Yakins, wie dies hin und wieder dargestellt wird, sehe er sich nicht. «Mit Muri bin ich einfach schon seit langem eng verbunden.»

Dass Yakin nach den schwachen Länderspielen 2023 Nati-Trainer bleiben durfte, hat Vogel überrascht. Dies, obwohl er eine Entlassung als «ungerecht» empfunden hätte. «Die schwache Figur im SFV ist Pierluigi Tami, der Chef von Yakin. Er ist nett, aber ein Versager und überfordert. Tami wollte Muri entlassen, aber spürte, wie der Wind im Verband weht. Murat wird ihn nie ernst nehmen.»

Pierluigi Tami ist nicht unumstritten.
Pierluigi Tami ist nicht unumstritten.
Bild: Keystone

Yakin sei «ein brillanter Taktiker», aber man müsse ihm kompetente Mitarbeiter zur Seite stellen. Auch um den Zwist zwischen Captain Granit Xhaka und Murat Yakin zu entschärfen. «Der Konflikt zwischen Yakin und Xhaka ist nicht lösbar. Beide sind stur. Also muss man die beiden coachen», meint Vogel und sagt: «Tami kann das nicht.»

Murat Yakin und Granit Xhaka haben das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne.
Murat Yakin und Granit Xhaka haben das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne.
Bild: Imago

Yakin denke, dass er kein Problem mit Xhaka habe, «hat er aber», stellt Vogel klar und meint mit Blick auf die EM: «Wenn Muri nicht einen Schritt auf Xhaka zugeht, wird es an der EM zu einem Desaster kommen.»

Im Interview mit der «NZZ» spricht Erich Vogel auch über die neuen Investoren bei GC, den schlimmsten Moment seiner Karriere und er verrät seine Idee, wie er den Fussball revolutionieren würde.