Super League 15 auslaufende Verträge: So erklärt St. Gallen die knifflige Transfer-Lage

Jan Arnet

31.1.2019

FCSG-Sportchef Alain Sutter hat in der Rückrunde noch viel Arbeit vor sich.
FCSG-Sportchef Alain Sutter hat in der Rückrunde noch viel Arbeit vor sich.
Bild: Keystone

Nicht weniger als neun Spieler können St. Gallen im Sommer ablösefrei verlassen. Dazu enden die Leihverträge von sechs weiteren Profis. Wie geht der FCSG weiter vor? 

Seit Matthias Hüppi als Präsident und Alain Sutter als Sportchef vor knapp einem Jahr die Führung beim FC St. Gallen übernommen haben, liegt bei den Espen kaum ein Stein mehr auf dem anderen. Der Trainer wurde ausgetauscht, etliche Transfers wurden getätigt. Und die neue Führung versprach den Fans Spektakel-Fussball. Ein Ende ist im grossen Umbruch noch lange nicht in Sicht. Im Sommer laufen die Verträge von 15 Spielern aus. 

Der Klub hat Alain Wiss, Roman Buess, Philippe Koch und Andreas Wittwer bereits mitgeteilt, dass sie den Klub Ende Saison verlassen müssen. Was mit den restlichen Spielern passiert, scheint noch unklar zu sein. Der FCSG scheint aber durchaus einen Plan zu verfolgen. «Die Kaderplanung ist ein rollender Prozess und natürlich wissen wir, in welche Richtung es gehen soll mit allfälligen Transfers», sagt Mediensprecher Daniel Last auf Anfrage, ohne in die Details gehen zu wollen. 



Auch gestandene Profis wie Tranquillo Barnetta und Yannis Tafer gehören zu den Spielern, deren Vertrag im Sommer endet. Mit Victor Ruiz und Jérémy Guillemenot hat St. Gallen im Winter zwei Offensivspieler verpflichtet. Folgt im Sommer in der Ostschweiz ein Komplettumbruch? «Mit allen Spielern, deren Verträge auslaufen, werden zeitnah Gespräche geführt, so dass für jeden Spieler und den Verein Klarheit besteht», sagt Last. 

«Mit allen Spielern, deren Verträge auslaufen, werden zeitnah Gespräche geführt», sagt St. Gallens Mediensprecher Daniel Last (l.).
«Mit allen Spielern, deren Verträge auslaufen, werden zeitnah Gespräche geführt», sagt St. Gallens Mediensprecher Daniel Last (l.).
Bild: Keystone

Vincent Sierro, Jajeed Ashimeru, Axel Bakayoko, und Leonel Mosevich haben bislang eine wichtige Rolle gespielt diese Saison. Sie sind aber nur leihweise in St. Gallen. Die Espen sind realistisch genug, um zu wissen, dass vor allem Sierro und Ashimeru schwer zu halten sein werden. «Für nächsten Sommer wird es sicher auf verschiedenen Positionen Veränderungen geben», sagt Last. Nassim Ben Khalifa zum Beispiel wird den Klub aller Voraussicht nach verlassen. Der Stürmer will unbedingt wechseln, eine Lösung existiert im Fall Ben Khalifa aber noch nicht.

St. Gallen ist zuletzt auf der Suche nach neuen Spielern zunehmend im Ausland fündig geworden. Wollen die Espen damit ihrem Vereinsziel – «attraktiven Fussball spielen» – näher kommen? Das sei nicht der Plan, meint Daniel Last: «Zunächst schauen wir im eigenen Nachwuchs, und ausländische Spieler werden nur dann verpflichtet, wenn die eigenen Jungen noch nicht soweit sind. Dann brauchen wir ausländische Spieler mit Entwicklungsfähigkeiten und Potenzial.»

Trotzdem ist man in der Ostschweiz auch auf der Suche nach einem Co-Trainer im Ausland fündig geworden. Ioannis Amanatidis, ein als Coach noch unerfahrener Grieche, assistiert künftig Peter Zeidler an der Seitenlinie. Zeidler kennt Amanatidis aus gemeinsamen Zeiten beim VfB Stuttgart, den Kontakt zum früheren Stürmer stellte Kevin Kuranyi her. Dies, nachdem Eugen Polanski, der erst am 7. Januar als «Praktikant zum Assistenztrainer» vorgestellt wurde, den Verein nach wenigen Tagen wieder verliess – «aus familiären Gründen», wie Last bestätigt. 

Ioannis Amanatidis war jahrelang erfolgreicher Stürmer in der Bundesliga.
Ioannis Amanatidis war jahrelang erfolgreicher Stürmer in der Bundesliga.
Bild: Keystone

Nach einem turbulenten Jahr 2018 wird mit der kniffligen Transfer-Situation auch 2019 für Hüppi, Sutter und Co. zu einer grossen Herausforderung. Auch aus sportlicher Sicht: St. Gallen steht bei Saison-Halbzeit auf dem 6. Platz – mit zwei Punkten Rückstand auf die Europacup-Plätze und sechs Zählern Vorsprung auf den Barrage-Rang. 

Langweilig werden die kommenden Wochen und Monate in der Ostschweiz auf jeden Fall nicht werden. Die Espen starten am Sonntag gegen Zürich in die Rückrunde. Auf Teleclub und im Netz mit Swisscom TV Air können Sie die Partie ab 16 Uhr live mitverfolgen

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport