20 Torbeteiligungen in 9 Spielen – Arthur Cabral hört einfach nicht auf zu treffen. Aber noch immer können die FCB-Fans auf einen Verbleib des Superstürmers hoffen. Auch weil ein Wechsel nach England gar nicht möglich ist?
«Mit seinen Qualitäten wären für ihn die Bundesliga oder die Premier League super», sagt FCB-Legende Christian Giménez gegenüber «blue Sport» über Arthur Cabral. Nun, zumindest ein Wechsel nach England wird für den Brasilianer nicht infrage kommen.
Denn seit dem Brexit gelten auf der Insel auch im Fussball verschärfte Bedingungen, was die Anstellung von ausländischen Spielern betrifft. Weil der englische Verband die Super League aktuell nur als viertklassige Liga einstuft und Cabral kein Nationalspieler ist, würde der Brasilianer in Grossbritannien zurzeit gar keine Arbeitsbewilligung erhalten.
Für den FCB ist das grosses Pech, da die finanzstarken englischen Klubs zweifellos viel mehr Geld für den 23-jährigen Knipser hinblättern würden als Vereine aus Deutschland, Spanien oder Italien – insbesondere in Zeiten von Corona.
Bleibt Cabral doch noch ein Jahr?
Die Frage ist aber ohnehin, ob der FCB Cabral überhaupt jetzt schon verkaufen will. Klar, die Bebbi stecken in finanziellen Schwierigkeiten – für 2021 prognostiziert man einen Jahresverlust von bis zu 28 Millionen Franken. Neben vielen Aboverkäufen ist der FCB auch auf Transfererlöse angewiesen und Cabral würde ein paar Millionen in die Kasse spülen.
Aber: Mit Cabral steigt auch die Chance auf den ersten Meistertitel seit 2017 und damit auch auf die Qualifikation für den Honigtopf Champions League. Und knipst der Torjäger weiter wie bisher, wird ihn der FCB auch in einem Jahr noch für teures Geld verkaufen können. Vielleicht dann sogar auch nach England, falls es YB jetzt in die Champions League schafft und die Super League wieder besser eingeschätzt werden würde.
Der Poker um den Marktwert
4,4 Millionen Euro hat Basel vor einem Jahr nach Brasilien überwiesen und hofft natürlich, Cabral nun für ein Vielfaches weiterverkaufen zu können. Allerdings besitzen die Bebbi offenbar nur 50 Prozent der Transferrechte an Cabral, was bedeutet, dass der Stürmer für mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag verkauft werden muss, damit sich ein Transfer überhaupt lohnt.
Trotz der hervorragenden Form ist es erstaunlich ruhig um den Stürmer, der in dieser Saison in 9 Spielen bereits 14 Tore und 6 Assists geliefert hat. Dabei hatte FCB-Boss David Degen schon im Juni gesagt, dass an Cabral «konkretes Interesse anderer Klubs» existiert. Das dürfte sich in den letzten Wochen kaum geändert haben.
Cabrals Vertrag läuft noch bis 2023, das internationale Transferfenster ist nur noch wenige Tage geöffnet. Falls nicht doch noch ein Klub mit einem Angebot um die Ecke kommt, das man nicht ablehnen kann, dürfte der FCB alles daran setzen, Cabrals Vertrag vorzeitig zu verlängern, um in einem Jahr keinen Marktwertverlust in Kauf nehmen zu müssen. Wie auch immer: Der grosse Cabral-Poker hat wohl längst begonnen.