Nach neun Pflichtspielen mit nur einem Sieg, findet YB am Mittwoch gegen Lugano zum Siegen zurück. Die Wende zum Guten oder nur ein Ausreisser nach oben? Im Fussball-Talk Heimspiel gehen die Meinungen auseinander.
Beni Thurnheer bleibt bei seiner Prognose, die er vor der Saison abgegeben hat. Für ihn ist und bleibt der FC Basel Meisterkandidat Nummer eins. Zum YB-Sieg gegen Lugano meint er, dass die Balance langsam wieder ins Gleichgewicht komme. «Mehr sehe ich eigentlich nicht dahinter.»
Auch für Thomas Renggli ist es «ein normales Resultat, dass YB zu Hause gegen Lugano gewinnt». Und die Art und Weise, wie der Sieg zustande kam, hinterlässt bei ihm Zweifel aufkommen, dass die Berner bereits auf dem richtigen Pfad sind. «YB braucht einen Penalty, den vielleicht nicht jeder Schiedsrichter gibt. Sein Fazit: «YB ist noch nicht über den Berg.»
Ganz anders sieht das Fredy Bickel: «Für mich ist YB nicht in einer Krise gewesen. Für mich haben sie nicht einmal Baustellen. Sie haben einfach zwei, drei Sachen, die sie sicher anschauen müssen, die nicht so gut sind.» Und in Richtung Thurnheer: «Beni, es tut mir leid, ich sage es heute noch, der Meister führt immer noch über YB. Ihre Mannschaft ist gegenüber dem FC Basel einfach zu eingespielt und sie haben ganz klar mehr Qualität im Kader als der FC Zürich oder Lugano.»
Heimspiel – Der Fussball-Talk
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Renggli vertritt einen anderen Blickwinkel: «Das war sicher eine Krise, wenn man YB an den Ansprüchen misst, die sie als Meister haben müssen. Sie waren definitiv in einer Baisse, in einer Ergebnis-Krise.» Jetzt müsse man schauen, wie sich das weiterentwickle, denn «die Mannschaft hat schon an Souveränität verloren». Der grosse Unterschied zu den letzten Saisons sei, dass YB gegen die «Kleinen» nicht gewinne. «Es sind eigentlich genau die Spiele, die man gewinnen muss. Wenn man Meister werden will, muss man einfach gegen die Mannschaften auf den Plätzen vier bis zehn gewinnen. So wird man Meister», stellt er klar.
«Etwas Entscheidendes hat sich bei YB geändert», meint dagegen Bickel. Er spricht die taktischen Veränderungen an und dann gibt es auch noch ein Extralob für Miralem Sulejmani, der in dieser Saison nur selten zum Zug kam, gegen Lugano aber mit seinen zwei Assists grossen Anteil am Erfolg hatte. Dies obwohl er erst in der 80. Minute eingewechselt wurde. «Er hat gleich gezeigt, dass er immer noch einsame Klasse ist.» Die ganze Lobeshymne gibt's im Video unten.