Nach dem 1:1 gegen YB spricht FCB-Boss Bernhard Burgener über Valentin Stocker, die Kritik der Fans und Medien und die Gerüchte, wonach der Klub an ausländische Investoren verkauft werden könnte.
Er habe sich sehr über die Leistung seiner Mannschaft gefreut, sagt Bernhard Burgener dem «SRF» am Mittwochabend nach dem Punktgewinn gegen die Young Boys. Viele haben dem FCB in der momentanen Situation gegen den Leader kaum etwas zugetraut. Nach einem beherzten Auftritt blieb das Team von Ciriaco Sforza zwar zum sechsten Mal in Folge ohne Sieg, setzt mit dem 1:1 gegen die Berner aber ein Lebenszeichen.
«Ich habe vor zwei Tagen mit der Mannschaft gesprochen und ihr gesagt, dass ich an sie glaube», so Burgener, der wiederholt auch die grosse Verletzungsmisere beim FC Basel anspricht. Einer, der zum dritten Mal in Folge fehlte, war Valentin Stocker. Der Captain wurde Anfang Woche bis auf Weiteres beurlaubt, nachdem er sich öffentlich über ein «fehlendes Konzept» im Spiel der Basler beschwert hatte.
Über die genauen Gründe der Stocker-Suspendierung mag Burgener nicht sprechen. «Es gibt Dinge, da will ich meine Mitarbeiter schützen», sagt er. Berichte, wonach Stocker aus dem Team geschmissen wurden, würden aber nicht stimmen. «Er ist immer noch beim FC Basel, er hat noch einen Vertrag und an diesen halten wir uns. Er ist noch immer in der ersten Mannschaft, wir haben ihn nicht ausgeschlossen.» Man werde nun Gespräche führen und dann «sehen, wie es weitergeht».
Burgener verspricht: «FCB wird in Basler Händen bleiben»
Zuletzt kamen Gerüchte auf, wonach ausländische Investoren den FCB übernehmen könnten. Burgener dementiert: «Ich habe immer gesagt: ‹Der FC Basel wird in Basler Händen bleiben.› Es sind schon so viele Leute auf mich zugekommen, die den Klub kaufen wollten. Ich habe immer wieder festgestellt, dass jene die grösste Klappe haben, die kein Geld haben.»
Jedoch sei er auch immer offen für Gespräche, wenn einer kommen würde und die Nachhaltigkeit des Vereins sicherstellen könne. «Dann muss man aber ja auch Gespräche führen», betont Burgener und erklärt damit die Spekulationen um den Einstieg englischer Investoren. Nicht der Kaufpreis sei ihm wichtig, sondern die Nachhaltigkeit. «Damit der Verein langfristig überleben kann. Es nützt auch nichts, wenn nur der FCB überlebt, es geht um den gesamten Schweizer Fussball.»
«Journalisten begeben sich auf Glatteis»
Es würden nun alle auf dem FCB rumhacken, so der Klubpräsident. «Aber wir werden da gestärkt rauskommen. Der Tag der Abrechnung wird kommen, darauf freue ich mich.» Burgener gibt damit einen Warnschuss an Journalisten ab, die «immer nur die halben Sachen erzählen» würden. «Sie lassen sich vorführen und begeben sich aufs Glatteis.»
Die Ungewissheit und Frustration der Fans, die in Aggressionen in den sozialen Medien gipfeln, könne er verstehen, sagt Burgener und verspricht, dass «wieder bessere Zeiten» kommen werden. Er selbst wolle dafür sorgen, dass es dem FCB in Zukunft wieder besser gehen wird: «Ich sehe es als meine zentrale Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es der Mannschaft gut geht, dass die Mitarbeiter alle ihre Löhne pünktlich bekommen und dass wir überleben. Wir haben eine riesige Krise und keiner weiss, wie es mit dem Schweizer Fussball weitergehen wird.»