Abschied auf Raten Christian Constantin: «Ich habe noch drei oder vier Jahre als Sion-Präsident»

SB10

23.12.2021

Christian Constantin bereitet sich auf das Ende seiner Regentschaft vor.
Christian Constantin bereitet sich auf das Ende seiner Regentschaft vor.
Bild: Keystone

In einem Interview spricht Sion-Präsident Christian Constantin zum ersten Mal über seinen Wunsch, den Walliser Klub zu verlassen.

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23.12.2021

Christian Constantin macht dabei keinen Hehl daraus, dass er vor seinem Abschied noch einige Trophäen gewinnen möchte. «So wie es aussieht, werde ich noch drei oder vier Jahre weitermachen. Das würde mich bis zum 100-jährigen Jubiläum des Schweizer Cups bringen (Anm.d.Red.: 2025). Dieser Zeitraum erscheint mir ziemlich realistisch», meint CC im Gespräch mit der Walliser Zeitung «Le Nouvelliste» (zahlungspflichtig).

Neue Prioritäten setzen

Der berühmte Zeitgenosse aus Martigny, der am 7. Januar seinen 65. Geburtstag feiert, möchte sich jedoch nicht gleich in sein Rentnerleben stürzen, sondern einfach seine Prioritäten für die Zukunft neu definieren. «Sie sind sich sicher bewusst, dass ich mich eher am Epilog meines Lebens befinde. Ich sage nicht, dass ich morgen früh in den Ruhestand gehen werde, aber die erste Seite des Buches ist schon lange geschrieben (...). Ich stelle mir im Moment nicht vor, Rentner zu sein, aber ich werde Prioritäten setzen, zu denen der FC Sion nicht mehr gehören wird», gesteht CC, der zwischen 1991 und heute bereits 26 Jahre lang die Leitung des Walliser Vereins innehat.

Kein Nachfolger aus der Familie

In seine Fussstapfen wird aber kein Mitglied der Familie Constantin treten, obwohl die Leidenschaft für den Klub dort zur DNA gehört. Deshalb wird sein Nachfolger auch nicht Barthélémy, sein Sohn und derzeitiger Sportdirektor, heissen. Laut CC «ist das Geld, das du in den Fussball stecken musst, Geld, das du täglich verdienen musst. Das ist für mich möglich, weil ich jeden Tag Wohlstand schaffe. Das Ziel wird nicht sein, das Kapital, das ich hart erarbeitet habe, zu verschleudern», betont er, bevor er eine düstere Zukunftsvision für den Walliser Verein zeichnet.

Machtübergabe in einem schwierigen Umfeld

«Der FC Sion ist ein Klub, der aufgrund der wirtschaftlich schwachen Region nicht in die erste Liga hineinpasst. Ohne einen Mäzen überlebst du dort nicht. Geniessen wir die wenigen Jahre, die uns noch bleiben, bevor wir unweigerlich wieder auf der Strecke bleiben, wenn keine anderen Ressourcen gefunden werden.»

Den Wallisern bleibt also nicht mehr viel Zeit, um sich auf den Abgang ihres umtriebigen Präsidenten vorzubereiten. Der frühere Nati-Spieler Gelson Fernandes, der zu Beginn der Saison zum Vizepräsidenten des Vereins ernannt wurde, könnte der designierte Mann sein, um die Zügel des Vereins zu übernehmen. Nun gilt es, die richtigen Weggefährten zu finden. Die Zeit für die Neuausrichtung hat also begonnen. 



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