Christian Constantin Constantin: «Was soll ich noch sagen? Worte sind nutzlos, wenn du auf dem Feld nicht rennst»

sda / red

21.5.2021

Christian Constantins Optimismus hält sich vor der letzten Runde in Grenzen.
Christian Constantins Optimismus hält sich vor der letzten Runde in Grenzen.
Bild: Keystone

In der 36. und letzten Runde der Super League fokussiert sich alle Spannung auf zwei Plätze. Der FC Vaduz kämpft im Letzigrund gegen den FCZ um die Verlängerung der Saison durch die Barrage. Auf Gleiches hofft im Tourbillon der FC Sion.

sda / red

Es sind unterschiedliche Haltungen, mit denen der vorletzte FC Vaduz und Schlusslicht Sion dasselbe Ziel anstreben: die Verlängerung der Saison um zwei Barrage-Spiele, mit der Hoffnung auf den Ligaerhalt. Im Liechtensteinischen setzt Mario Frick vor dem kapitalen Spiel gegen den FC Zürich auf eine Prise Pathos. Jedermann solle am Freitag im Letzigrund sehen, «dass es für uns noch um etwas geht – dass es um alles geht», lässt der 46-jährige Coach verlauten.

Die Ausgangslage

Der Aufsteiger aus dem Liechtenstein hat die Trümpfe in seiner Hand. Mit einem Sieg in Zürich steht Vaduz als Barrage-Teilnehmer fest und erhält die Möglichkeit, die Klasse doch noch zu halten.

Schlusslicht Sion ist derweil auf einen Punktverlust der Vaduzer angewiesen und muss seinerseits daheim gegen Basel punkten. Dank dem besseren Torverhältnis genügt den Wallisern gegen den FCB aber immerhin ein Remis, sofern Vaduz in Zürich verliert.

Anders, nüchterner, tönt es im Wallis vor dem Heimspiel im Tourbillon gegen den FC Basel. «Fragen, deren Antworten Hypothesen sind, sind nutzlos», antwortet Präsident Christian Constantin auf die Frage, ob er sich mit den verschiedenen Szenarien beschäftige, die Sion doch noch in den 9. Rang führen könnten. Constantin, der in Trainerfragen oft Exzentrik dem Pragmatismus vorzieht, will im Angesicht des drohenden Abstiegs zuwarten, was der Tag bringt – und dann Schlüsse ziehen.

Selbst eine markige Motivationsrede für die Mannschaft wird es vom Präsidenten nicht geben. «Was soll man denn zu den Spielern sagen? Ehrlich gesagt sind Worte nutzlos, wenn du auf dem Feld nicht rennst!» Natürlich weiss der langjährige Patron im Wallis genau um die Ausgangslage, die Sion bei Anpfiff des Spiels um 20:30 Uhr («blue Sport» live) klar im Nachteil sieht. Ebenso kennt er die Gemütslage im Team: «Spüre ich Nervosität unter den Spielern? Klar.» Die Anspannung rührt daher, dass die Sittener Spieler ihr Schicksal nicht mehr an den eigenen Füssen tragen.

Umfrage
Wer steigt direkt ab? Deine Meinung!

Sion wird im Tourbillon neben dem FCB auch mit dem Totomat ringen. Feiert Vaduz den dritten Pflichtspielsieg gegen Zürich in Folge, stehen die Liechtensteiner als Barrage-Teilnehmer fest. Sion wäre derweil erstmals seit 15 Jahren wieder zweitklassig. Auch die Liechtensteiner werden sich im Letzigrund über den Spielstand im Tourbillon auf dem Laufenden halten. «Mir ist aber am liebsten, ich muss gar nicht danach fragen, weil wir führen», so Frick.

Hier sehen Sie das Schlussbouquet der Super-League-Saison

Mit nur einem Sieg aus den letzten elf Spielen müsste der FC Zürich der ideale Gegner im Kampf um den Klassenerhalt sein. Das Team von Massimo Rizzo stellte am letzten Samstag trotz einer 0:4-Niederlage in Basel sicher, dass es nicht mehr absteigen kann. Frick will dies mehr als Fluch denn als Segen verstanden haben. «Zürich wird nach langen Wochen endlich wieder befreit aufspielen können», sagte der 46-Jährige.



Für Sion geht es derweil gegen einen FC Basel, der seit dem Trainerwechsel und der Klärung der Besitzverhältnisse wieder an die wahre zweite Kraft hinter Meister YB erinnert. Zwar haben auch die Walliser unter Marco Walker einen Wandel zum Guten durchgemacht, viele Faktoren sprechen trotzdem für den FC Sion als direkten Absteiger. Auch im neuentdeckten Pragmatismus des Präsidenten zeigt sich das.