Aus diversen Gründen Darum sollten sich alle Schweizer bei YB und dem FCZ bedanken

pat

26.10.2018

Guillaume Hoarau und Stephen Odey reihten sich unter die Torschützen.
Guillaume Hoarau und Stephen Odey reihten sich unter die Torschützen.
Bild: Keystone/Getty

YB spielt in der Champions League 1:1 gegen Valencia, der FCZ ringt Leverkusen nieder – es ist die fast perfekte Europa-Pokal-Woche für die Schweizer Vertreter. Das ist aus vielerlei Hinsicht wichtig.

Unvergessliche Fussball-Abende für die Fans

Wenn Schweizer Teams grossen Mannschaften wie Valencia oder Leverkusen Paroli bieten können, dann löst das bei manch einem Zuschauer Glücksgefühle aus. Oder wenn der FC Basel wie im vergangenen Jahr gegen europäische Schwergewichte wie Manchester United oder Manchester City gewinnt, dann ist das einfach nur fantastisch und lässt (fast) jeden Schweizer jubeln.

Internationale Siege steigern die Attraktivität der Liga

Wenn die Schweizer Teams international punkten, dann wird das auch im Ausland registriert. Das kann dazu führen, das vielversprechende Nachwuchstalente in der Schweiz «parkiert» werden und so das Niveau der Liga weiter steigt. Und jeder einzelne Spieler in der Super League wird mit breiterer Brust auftreten, weil er weiss, dass das Niveau in der Schweiz auf einem guten Level ist und man auch mit einem Super-League-Team Grosses schaffen kann.

Natürlich drohen die erfolgreichen Teams auch Spieler zu verlieren, die Angeboten aus dem Ausland nicht widerstehen können – doch das spült Millionen in die Kassen. Klug investiert kann das langfristig dazu führen, dass die Liga noch konkurrenzfähiger wird. Die besten Spieler zu verlieren, das ist das Los, mit dem alle Teams kleinerer Ligen leben müssen.

Das Wichtigste: Die Fünfjahreswertung

In erster Linie ist jeder Punkt Gold wert für die Fünfjahres-Wertung der UEFA. Wir verschonen Sie mit Details, denn das Ganze wird sehr schnell sehr unübersichtlich. Punkten die Super-League-Teams auf internationalem Parkett, so steigen die Chancen, dass wir auch in Zukunft Schweizer Teams in der Europa- und Champions League sehen.

Etwas konkreter: Aktuell belegt die Schweiz Platz 15, im Vorjahr war es noch Platz 13. Doch in dieser Woche konnte man Kroatien auf Distanz halten und den Rückstand auf die Plätze 13 und 14 verringern. Das ist wichtig, weil es weitreichende Auswirkungen hätte, wenn die Schweiz im Ranking abrutscht. In diesem Fall würde die Schweiz einen Platz im internationalen Geschäft verlieren und nur noch der Meister dürfte in der Champions-League-Qualifikation antreten – und müsste dann auch noch drei Quali-Runden überstehen. Der Cup-Sieger wäre ebenfalls nicht mehr direkt für die Europa-League-Gruppenphase qualifiziert. Der 2. und 3. der Super League müsste in der Europa-League-Quali noch früher einsteigen.

In diesem Jahr war der FCZ direkt qualifiziert, YB musste auf dem Weg in die Königsklasse nur eine Quali-Runde (Playoffs) überstehen. Der FC Basel hatte als Vize-Meister ebenfalls die Chance, sich für die Champions League zu qualifizieren, hätte allerdings drei Quali-Runden gegen zweit- oder drittplatzierte Klubs aus anderen europäischen Ligen überstehen müssen, was sie nicht geschafft haben. Auch die Europa-League-Quali hat Basel wegen des eine Runde zu frühen Ausscheidens nicht geschafft.

Wie geht es weiter

Selbst wenn der FCZ alle drei Gruppenspiele verlieren sollte, stehen die Chancen gut, dass sich die Zürcher für die Sechzehntel-Finals qualifizieren. Doch weitere Siege auf dem Weg dorthin wären wichtig für die Fünfjahres-Wertung. YB’s Aussichten sind weniger rosig, ein weiterer Punktgewinn käme überraschend, auch in Valencia wird man als Aussenseiter antreten. Diesbezüglich sollte man sich vom Hinspiel nicht zu sehr blenden lassen. Deshalb ruhen die Schweizer Hoffnungen primär auf dem FCZ. Übernächste Saison allerdings droht ein Absturz im Ranking, da dann die Punkte aus der grandiosen Saison 2014/15 (Basel erreichte den Europa-League-Halbfinal) wegfallen.

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