Interview Zubi: «Für GC bleibt die Situation auch unter Fink brenzlig»

Interview: René Weder

24.4.2018

Pascal Zuberbühler über Thorsten Fink: «Das kann eine gute Wahl sein»
Pascal Zuberbühler über Thorsten Fink: «Das kann eine gute Wahl sein»
Bild: Keystone / Getty Images

Die Grasshoppers haben ihren neuen Trainer und indirekten Nachfolger von Murat Yakin gefunden. Es ist der in der Schweiz bestens bekannte Thorsten Fink.

Fink beginnt seine Arbeit mit der Mannschaft per sofort. Er wird demnach schon nächsten Samstag beim kapitalen Meisterschaftsspiel in Lausanne auf der Bank sitzen. GC und Fink haben sich auf einen Einjahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison geeinigt. Teleclub hat mit ex-Hopper und ex-Nati-Goalie Pascal Zuberbühler über die Trainerverpflichtung gesprochen.

Pascal Zuberbühler, was sagen Sie zum Fink-Transfer?

Ich war zunächst überrascht, dass ein Mann wie Thorsten Fink in einem solchen Moment zu GC stösst. Das Chaos ist ja relativ gross. Mit einer Nacht Abstand muss ich aber sagen: Das kann eine gute Wahl sein.

Wieso?

Der ganze Druck lastet nun auf dem Trainer. Er ist der Star, die Mannschaft wird entlastet. Das ist gut für dieses Team.

Fünf Runden sind noch zu spielen. Unter Interimscoach Mathias Walther lief es zumindest nicht schlechter als zuletzt unter Yakin. Erfolgt der Einstieg von Fink zum richtigen Zeitpunkt?

Schwierig zu sagen. Am Samstag folgt das Hitchcock-Spiel in Lausanne. Nach dem 4:3 gegen Lugano wäre das Momentum auf Walthers Seite gewesen. Lausanne spielt um die letzte Chance, verliert man gegen GC, ist die Sache wohl gelaufen. Fink muss gleich punkten, sonst gerät GC wieder in den Strudel.

Würde Fink auch den Weg in die Challenge League gehen?

Ganz ehrlich: Es würde mich überraschen. Aber er hat nun einen Jahresvertrag, also muss man davon ausgehen. Wir haben das seinerzeit auch bei Uli Forte und dem FCZ gesehen: Forte kam kurz vor Schluss, Zürich ist abgestiegen, er konnte neu aufbauen und wieder aufsteigen. Fink hat bei seiner Vertagsunterzeichnung bestimmt alle Optionen in Erwägung gezogen. GC ist am Boden, den Club wieder aufzubauen, ist bestimmt auch eine lukrative Geschichte. Es wartet auf alle Fälle viel Arbeit auf ihn.

Passt Fink in das Konstrukt mit Anliker, Huber & Co.?

Thorsten hat bestimmt eine ganz klare Meinung und eine Strategie. Die Klubleitung muss dem neuen Trainer-Duo voll vertrauen und Folge leisten. Das war in Vergangenheit jeweils nicht der Fall. Vor Yakin mussten ja auch schon Bernegger, Tami und Skibbe relativ schnell die Segel streichen.

Steigt GC ab?

Ich denke, Lausanne wird im Spiel der letzten Chance gegen GC punkten. Für die Hoppers bleibt die Situation auch unter Fink brenzlig.


Pascal Zuberbühler, kurz Zubi, spielte von 1991 bis 1999 bei GC. Er ist 51-facher National-Goalie und spielte zudem in Deutschland und England. Er arbeitet heute für die FIFA und für den Sport-Sender Teleclub als TV-Experte.


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