Verfahren eröffnet Die Liga ermittelt nach dem Bananenwurf auf Basels Kalulu

lbe

11.12.2018

Aldo Kalulu wurde am Sonntag Opfer von Anfeindungen der FCZ-Fans.
Aldo Kalulu wurde am Sonntag Opfer von Anfeindungen der FCZ-Fans.
Bild: Keystone

Im Klassiker am Sonntag zwischen Basel und Zürich wird Aldo Kalulu vor der Ausführung einer Ecke mit diversen Gegenständen beworfen. Nun ermittelt die Liga gegen den FC Zürich.

Im Spiel gegen den FC Zürich wird FCB-Akteur Aldo Kalulu Opfer von Anfeindungen, als er in den Startminuten direkt vor dem Gästesektor einen Eckball ausführen will. Die FCZ-Anhänger bewerfen den schnellen Aussenläufer dabei mit diversen Gegenständen wie Feuerzeuge oder Schnapsgläser. Als ihm schliesslich auch noch eine Banane entgegen fliegt, bringt sich der Kalulu kopfschüttelnd «in Sicherheit» und verlässt den Ort des Geschehens. Schiedsrichter Nikolai Hänni unterbricht die Partie.

Der Franzose mit kongolesischen Wurzeln reagiert anschliessend aber relativ gelassen, lächelt gar kurz und führt schliesslich den Eckball aus. Die beiden Klubs und die Liga nehmen den Vorfall aber nicht so locker hin.

Liga eröffnet Verfahren

Wie «bz Basel» schreibt wird von der Liga ein Verfahren gegen den FC Zürich wegen des durch die Fans verursachten Spielunterbruchs eingeleitet. Das ist die übliche Vorgehensweise, wenn Gegenstände aufs Feld geworfen werden. Möglich ist aber, dass der Disziplinarrichter den Bananenwurf einzeln behandeln will – eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen.

Die beiden involvierten Vereine nahmen Stellung zum Vorfall, während sich Kalulu selbst nich dazu äussern wollte. Der FC Basel «lehnt jegliche Form von Rassismus entschieden ab und verurteilt entsprechende Äusserungen und Handlungen aufs Schärfste» und auch der FC Zürich bläst ins gleiche Horn. «Der Stadtclub verurteilt dieses rassistische Verhalten aufs Schärfste und toleriert es in keiner Weise. Im Fussball hat es keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung.»

Nachahmungstäter im FCZ-Sektor?

Möglicherweise handelt es sich beim Bananenwurf aus dem FCZ-Sektor gar um eine nachgeahmte Tat. In der englischen Premier League gab es vor Kurzem einen vergleichbaren Vorfall. Arsenal-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang wurde nach seinen Treffer beim Jubel ebenfalls mit einer Banane beworfen. Obwohl diese den Gabuner verfehlte, sorgte die Aktion für viel Empörung in England. An diesem Wochenende wurde ausserdem Raheem Sterling von Manchester City beim Auswärtsspiel gegen den FC Chelsea lautstark beleidigt. Die Polizei in London ermittelt wegen Rassismus.



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