Holger Badstubers Abenteuer beim FC Luzern entpuppt sich als grosses Missverständnis. Noch vor dem letzten Hinrundenspiel wird der Vertrag mit dem Neuzugang aufgelöst. Der Ex-Bayern-Spieler ist aber längst nicht der einzige grosse Name, der in der Super League gescheitert ist.
FC St. Gallen
Marco Tardelli
Wir beginnen die Liste mit einem Weltmeister. Marco Tardelli erzielte im WM-Final 1982 beim 3:1-Sieg gegen Deutschland das 2:0 für Italien und verewigte sich so in den Geschichtsbüchern. Erfolgreich war der Mittelfeldspieler auch für Juventus Turin. Mit der Alten Dame gewann er unter anderem sechs Meistertitel und 1985 den Europapokal der Landesmeister (heute Champions League). Weniger erfolgreich war dann sein Abstecher in die Schweiz, wo er seine Karriere ausklingen lassen wollte. Für St. Gallen machte der damals 33-Jährige nur noch 14 Spiele und beendete danach seine Laufbahn.
FC Chiasso
Gianluca Zambrotta
Zambrotta, der 2006 mit Italien Weltmeister wurde, fand 2013 mit der Erfahrung von 361 Serie-A-, 71 Champions-League- und 98 Länderspielen den Weg in die Challenge League zum FC Chiasso. An seine Glanzzeiten bei Juve, Barça und Milan konnte der Rechtsverteidiger aber nicht ansatzweise anknüpfen. Nach fünf Spielen (mit einer Roten Karte) endete das Chiasso-Abenteuer nach vier Monaten mit der Vertragsauflösung und dem Karriereende.
FC Sion
Gennaro Gattuso
Und gleich noch ein italienischer Weltmeister: Gennaro Gattuso wurde 2012 mit Pauken und Trompeten beim FC Sion vorgestellt. Mit Milan wurde er Meister und Pokalsieger und gewann zweimal die Champions League. In Der Super League aber konnte der Mittelfeldabräumer nicht wirklich brillieren. Nach 32 Spielen verletzte er sich an der Achillessehne und gab danach das Karriereende bekannt.
FC Lugano
Demba Ba
Gross war die Freude bei den Lugano-Fans, als der Klub in diesem Sommer die Verpflichtung von Demba Ba bekannt gab. Der senegalesische Torjäger, der mit Chelsea einst die Europa League gewann, war aber schnell wieder weg vom Fenster. Gerade einmal drei Kurzeinsätze hatte Ba in der Super League, bevor sein Vertrag aufgelöst wurde und der 36-Jährige seinen Rücktritt verkündete. Lugano-Trainer Mattia Croci-Torti sagte jüngst im «Heimspiel», dass Ba sich nie die Schuhe gebunden hat: «Auch im Training nicht. Die waren immer offen.»
FC Sion
Gabri
194 Spiele machte Gabri für den grossen FC Barcelona und deren 118 für Ajax Amsterdam, bevor es den Mittelfeldspieler 2011 in die Super League zog. Sein Engagement im Wallis verlief aber nicht wie gewünscht. Nur sieben Mal kam Gabri für die Profis zum Einsatz und musste zweimal sogar bei der U21 aushelfen. Vier Monate nach seiner Ankunft wurde sein Vertrag aufgelöst. Etwas besser lief es ihm dann im Lausanne, wo Gabri zwischen 2012 und 2014 immerhin noch 29 Spiele absolvierte. Zu Sion zog es den Spanier dann 2017 als Trainer zurück, aber auch dieses Amt durfte er nur für acht Spiele ausüben.
Servette FC
Christian Karembeu
Wir reisen noch einmal etwas weiter zurück in die Vergangenheit ins Jahr 2004. Christian Karembeu, der mit Frankreich Welt- und Europameister wurde und mit Real Madrid zweimal die Champions League gewann, versuchte sein Glück in Genf. Doch nach 14 Spielen gingen Servette und Karambeu bereits wieder getrennte Wege.
FC Chiasso
Philippe Senderos
Auch drei ehemalige Nati-Spieler schaffen es in diese unrühmliche Liste. Den Anfang macht Philippe Senderos, der gleich zweimal gescheitert ist. Nach seiner langen Zeit im Ausland zog es ihn Anfang 2016 in die Schweiz zurück, das Gastspiel bei GC fand aber nach nur wenigen Monaten wieder ein Ende. 14 Spiele machte der 57-fache Nati-Spieler für die Hoppers, das sind 11 mehr als für Chiasso. Zum Ende seiner Karriere wollte es Senderos noch einmal wissen und unterschrieb im September 2019 im Tessin. Nach drei Spielen für Chiasso hängte Senderos seine Fussballschuhe dann an den Nagel.
FC Sion
Johan Djourou
Das Abenteuer von Johan Djourou beim FC Sion endete vor Gericht. Der Innenverteidiger wurde im März 2020 – nur sechs Wochen nach seinem ersten von zwei Spielen für die Walliser – fristlos entlassen. Der Grund: Djourou soll sich geweigert haben, einen neuen Vertrag für Kurzarbeit zu unterschreiben, als Corona ausgebrochen war. Nach der Kündigung fühlte er sich in der Ehre verletzt. Wenige Monate später heuerte Djourou bei Xamax an, machte aber auch da nur fünf Spiele.
FC Sion
Valon Behrami
Im Juli 2019 wurde Behrami als Transfercoup in Sion angekündigt, drei Monate und fünf EInsätze später wurde sein Vertrag wieder aufgelöst. Anders als bei Djourou endete die Trennung aber nicht in einer Schlammschlacht. Behrami ist auch der einzige Spieler in dieser Liste, der noch aktiv ist. Der 36-jährige Mittelfeldspieler steht bei Serie-A-Klub Genua unter Vertrag.