Sehenswerte Tore, ein schweigender Assist-König und ein Aufstiegskampf, der sich immer mehr zuspitzt – das Round-up zum Schweizer Fussball-Wochenende.
Rohner auf den Spuren von van Basten
Über 30 Super-League-Einsätze hinweg bleibt Fabian Rohner in dieser Saison ohne ein Torerfolg. Am Samstag gegen Sion beendet der FCZ-Verteidiger seine Durststrecke – und wie! Aus vollem Lauf, spitzem Winkel und per herrlicher Direktabnahme wuchtet Rohner das Runde nach nur neun Minuten zum 2:0 ins Eckige. Der Treffer erinnert stark an ein bis heute legendäres Tor im EM-Final 1988 von der niederländischen Stürmerlegende Marco van Basten.
Der Aufstiegskampf spitzt sich zu
Der Kampf um den Aufstieg in der Challenge League spitzt sich weiter zu. Während die Verfolger Schaffhausen, Aarau und Vaduz allesamt gewinnen und drei Punkte einfahren, lässt der Leader aus Winterthur gegen den Aufsteiger in Yverdon federn. Nach dem 2:2-Remis beträgt der Vorsprung der Winterthurer auf den FCS nur noch einen Punkt, auf das Drittplatzierte Aarau sind es drei Zähler. Auch Vaduz befindet sich mit sechs Punkten Rückstand noch in Schlagdistanz, die Aufstiegshoffnungen des FC Thun dagegen sind nach einer Pleite gegen Stade Lausanne-Ouchy auf ein Minimum gesunken.
Am kommenden Freitag steht das grosse Spitzenspiel zwischen Winterthur und Schaffhausen an. Ab 20 Uhr kannst du auf blue Zoom oder im Stream auf blue News live mitverfolgen, ob der FCS mit einem Sieg die Tabellenspitze erobert.
Stockers Jubiläum gegen die Meisterentscheidung
Mit einem souveränen Heimsieg über Luzern verhindert der FC Basel, dass Rivale Zürich schon am Sonntag den Meistertitel feiern kann. Vor allem ein Basler stemmt sich mit aller Macht gegen die vorgezogene Meisterparty: Valentin Stocker. Der sehenswerte Führungstreffer nach drei Minuten ist gleichbedeutend mit dem 100. FCB-Tor des 33-Jährigen. Wenig später legt Stocker gar Tor Nummer 101 nach. Ob er am kommenden Sonntag im Direktduell mit dem FCZ erneut zum Partycrasher avanciert?
So 01.05. 15:55 - 19:15 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: FC Basel 1893 - FC Zürich
Event ist beendet
Rekord für den schweigenden Assist-König
Miroslav Stevanovic kann die 1:3-Niederlage seiner Servettiens gegen YB zwar nicht verhindern. Mit seinem bereits 20. Assist in dieser Saison bricht er aber den Rekord von Stéphane Chapuisat aus dem Jahr 2004. Doch auch nach dem geschafften Meilenstein bleibt sich der Mann aus Bosnien-Herzegowina treu und will selber keine Interviews geben.
Das übernimmt der langjährige Teamkollege Steven Lang für ihn. «Er spricht sehr gut Englisch, viel besser als ich Deutsch. Aber er ist zu schüchtern, um mit den Journalisten zu sprechen. Er will perfekt reden, damit man ihn versteht», erklärt der blue Experte. «Das ist Miroslav Stevanovic – man kann ihn nicht ändern. Aber das ist auch seine Stärke.»
Für Lang ist allerdings genau dieser Charakterzug mitverantwortlich, dass Stevanovic nicht längst in einer besseren Liga kickt: «Er ist einfach zu lieb. Mit seiner Qualität hätte er ohne Problem in Frankreich, England oder Italien spielen können, da bin ich überzeugt.» So aber bleibt der 31-Jährige der Super League bis zum heutigen Tag erhalten. Und lässt nach wie vor anderen den Vortritt ins Rampenlicht – ob auf dem Platz mit Vorlagen, oder neben dem Platz in Interviews.
Grosser Luzerner Frust
Wenige Stunden nach der geplatzten Mission Titelverteidigung und dem Cup-Aus in Lugano hat der FC Luzern auch im St. Jakob-Park in Basel keinen Grund zum Jubeln. Gegen den FCB weisen die Innerschweizer zwar gute Torchancen auf, doch selbst Samuele Campos Penalty findet den Weg ins Tor nicht.
Weil GC gleichzeitig drei Punkte einfährt, bedeutet die 0:3-Pleite für den FCL einen herben Rückschlag im Kampf gegen die Barrage. Aufs rettende Ufer und den FC Sion fehlen nun sieben Zähler. Entsprechend gross ist der Frust im Luzerner Lager.
Allen voran Goalie Marius Müller wählt deutliche Worte. «Es ist brutal langsam. Woche für Woche ist es einfach ermüdend. Es sind immer die gleichen Spiele», sagt der Schlussmann im Interview mit blue Sport und fordert: «Jetzt müssen wir schleunigst den Finger aus dem Arsch kriegen, sonst wird's hinten raus bitterböse. Jetzt haben wir am Wochenende Lausanne und da braucht es was anderes als heute.»
Muheim packt den Hammer aus
Zum Schluss noch ein Blick nach Deutschland, genauer gesagt in die 2. Bundesliga und auf die turbulente Partie zwischen Jahn Regensburg und dem Hamburger SV. Der Ex-St.Galler Miro Muheim lanciert das Sechs-Tore-Spektakel nach einem gelungenen Dribbling mit einem herrlichen Distanzschuss. Das Traumtor, das den Hamburgern den Weg zum 4:2-Sieg ebnet, siehst du im Video unten. Und wie sich die weiteren Schweizer Söldner am Wochenende geschlagen haben, erfährst du in unserem Söldner-Check.
Xhakas Auftritt in der Muttenzerkurve
Gegen Luzern ist Taulant Xhaka gelbgesperrt zum Zuschauen verdammt. Mangelnden Einsatz kann man dem 31-Jährigen trotzdem nicht vorwerfen. An vorderster Front feuert Xhaka seine Teamkollegen inmitten der Fans in der Muttenzerkurve an – und hat so seinen ganz eigenen Anteil an der zumindest aufgeschobenen FCZ-Meisterparty.