YB-Sportchef Christoph Spycher nimmt Stellung zu möglichen Szenarien mit bis zu drei Spielen pro Woche. Der 42-Jährige fände eine solch hohe Belastung «fahrlässig» und «total unverantwortlich».
Wie geht es weiter mit der Super League? Diese Frage geistert seit Aussetzung des Spielbetriebs durch die Köpfe aller Schweizer Fussballfans. Während vereinzelt bereits Ligen abgebrochen wurden (z.B. Belgien), hält der SFV hierzulande weiter am Spielunterbruch fest, und hofft die verbleibenden Runden der Saison 19/20 im Frühsommer austragen zu können.
Immer wahrscheinlicher werden dabei Szenarien mit besonders intensiven Spielplänen, um die darauffolgende Saison, die Stand jetzt am 17. Juli starten soll, nicht zu weit nach hinten verschieben zu müssen. Möglich wären dabei bis zu drei Spiele pro Woche (Samstag, Dienstag, Donnerstag).
«Verletzungsrisiko wie wir es noch nie hatten»
YB-Sportchef Christoph Spycher hält allerdings nicht sehr viel von solchen Ideen. Wie er gegenüber dem «Blick» erklärt, wäre die Verletzungsgefahr für die Spieler viel zu hoch.
«Der Rhythmus mit klassischen englischen Wochen, also Samstag-Mittwoch-Samstag, geht. Samstag-Dienstag-Donnerstag-Samstag nicht. Das wäre fahrlässig gegenüber den Spielern und würde zu einem Verletzungsrisiko führen, wie wir es noch nie hatten. Ja es wäre total unverantwortlich.»
Verkürzte Saison 20/21?
Spycher spricht sich eher für eine Verschiebung der kommenden Spielzeit aus. Seiner Meinung nach wäre das im Vorhinein planbar, weil man dann schlicht mehr weiss. «Wir sind nicht in einer normalen, sondern in einer aussergewöhnlichen Lage. Da muss man auch aussergewöhnliche Lösungen suchen. Man wüsste dann, wie die neue Saison auszusehen hat. Das könnte man planen und es entsprechend hinkriegen.»
Möglich wäre beispielsweise eine verkürzte Saison 20/21, um rechtzeitig auf die EURO 2020, die ja neu im Sommer 2021 ausgetragen wird, fertig zu werden. So liesse sich auch die aktuell unterbrochene Saison zu Ende spielen, selbst wenn im Frühsommer noch nicht wieder gekickt werden kann.»
Aktuell lässt sich aber unmöglich sagen, wann und wie wieder gespielt werden kann. Deshalb ist für Spycher wichtig, dass zuerst das Virus angegangen wird. «Wichtiger ist es, die Kontrolle zurückzugewinnen, damit man nicht hundert verschiedene Szenarien entwerfen muss.»