Während des Cupspiels zwischen Bellinzona und Cham kommt es auf der Tribüne zu einem Zwischenfall. Ex-Nati-Goalie Stephan Lehmann greift den Platzwart der Tessiner tätlich an – dieser muss ins Krankenhaus. Nun droht Lehmann eine Strafanzeige.
Beim Stand von 0:0 im Cupspiel zwischen Bellinzona und Cham will der ehemalige Nati-Torwart und jetztige Goalie-Trainer des SC Cham, Stephan Lehmann, einen Ball fangen, der vom Spielfeld in Richtung Tribüne fliegt. Das gelingt ihm nicht, weil der Materialwart der AC Bellinzona, Matteo Ondei, die gleiche Idee hat und dazwischenfunkt. Der Ball landet daraufhin weder beim einen noch beim andern, sondern in einer Abfalltonne neben den beiden Streithähnen.
Als der Bellinzona-Mitarbeiter das Spielgerät aus der Tonne herausfischen will, wird er von Lehmann zu Boden gestossen. Dabei verletzt er sich so sehr am Ohr, dass die Wunde im Krankenhaus genäht werden muss. Lehmann sieht daraufhin die gelbe Karte – ihm droht nun aber eine Strafanzeige.
Lehmann: «Schäme mich unendlich»
Gegenüber dem «Blick» äussert sich Lehmann über den Vorfall und entschuldigt sich umgehend. «Ich schäme mich unendlich! Ich habe keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Ich kann mir absolut nicht erklären, welcher Teufel mich da geritten hat», so der Ex-Nati-Goalie. «Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht, weil ich nach einer Erklärung für diese Kurzschluss-Handlung gesucht habe. Gefunden habe ich sie nicht.»
Lehmann wolle sich unbedingt persönlich entschuldigen, schreibt der «Blick». Ondei will aber scheinbar nichts davon wissen und Strafanzeige einreichen. Der Tessiner habe bereits einen Anwalt kontaktiert. «Wir melden den Vorfall auch dem Fussballverband», so Bellinzona-Präsident Paolo Righetti.
Das Fussballspiel gewann übrigens der SC Cham mit 2:1.