Lugano gewinnt das einzige Duell zweier Superligisten gegen Xamax 3:1 nach Verlängerung. Alle anderen Super-League-Vertreter hatten ihre liebe Mühe gegen Unterklassige – strauchelten aber nicht.
Wie schon in Biel und in Schaffhausen hatten die Young Boys auch bei Stade Nyonnais erhebliche Mühe, sich für die nächste Runde im Schweizer Cup zu qualifizieren. Das Tor des Meisters kurz nach der Pause war schön herausgespielt und wurde von Miralem Sulejmani erzielt.
Wie in den vorangegangenen Cupspielen schonte YB-Trainer Gerardo Seoane verschiedene Spieler aus der Stammelf, so die zentralen Mittelfeldspieler Sékou Sanogo und Djibril Sow. Für den Rest des Spiels behielten die Berner die sichere Kontrolle. Dass der eingewechselte Christian Fassnacht nach 84 Minuten mit einem einfachen Kopfball das leere Tor verfehlte, fiel nicht ins Gewicht.
Die Waadtländer haben nach einem ausgezeichneten Start in der Promotion League und ihrem Coup im Cup gegen die Grasshoppers mittlerweile fünf der letzten sieben Meisterschaftsspiele verloren. Die Baisse machte sich im Match gegen YB nicht stark bemerkbar. Nyon kam in der ersten Hälfte zu zwei ausgezeichneten Chancen.
Nyon hatte noch das Pech, dass der von Servette ausgeliehene slowenische Spielmacher Dalibor Stevanovic früh verletzt ausfiel. Der verletzte Fabrizio Zambrella konnte gar nicht erst spielen, so dass Stürmer Ridge Mobulu Nyons einziger Spieler mit nennenswerter Erfahrung aus der Super League war.
FCZ gerät trotz Blitzstart ins Zittern
Der FC Zürich gab sich im Cup-Achtelfinal gegen Red Star, den Kooperationsklub aus der 1. Liga, keine Blösse, obwohl das Resultat am Schluss nur 3:2 lautete. Vor 3500 Zuschauern legte der FCZ auf der Allmend Brunau einen Blitzstart hin. Schon nach acht Minuten führte er dank Toren von Salim Khelifi und Assan Ceesay 2:0. In der 27. Minute erhöhte wiederum Ceesay auf 3:0.
In der Folge schien der FCZ die Partie eigentlich zu kontrollieren. Dank einer bestechenden Effizienz von Red Star wurde das Ergebnis aber noch knapp. Zweimal fand der Erstligist mit Flanken über die linke Seite zum Erfolg. Vor der Pause liess sich Argjend Gashi als Torschütze feiern, nach der Pause vollstreckte auch Cyrill Graf per Kopf.
Basel effizienter als Winterthur
Winterthur musste sich dem FC Basel im Schweizer Cup auch im vierten Anlauf seit 2012 geschlagen geben. Diesmal wäre mehr als das 0:1 dringelegen.
Wenig, aber nicht ganz nichts: So lassen sich die Offensivszenen des FCB im Achtelfinal-Duell beim Challenge-League-Vertreter Winterthur zusammenfassen. Dass zwei Chancen zum Sieg verhalfen, hatten die bis zur 53. Minute vor dem gegnerischen Tor nicht in Erscheinung getretenen Basler ihrer Effizienz zu verdanken. Den ersten Abschluss, einen Schuss von Fabian Frei aus rund zwölf Metern, lenkte Raphael Spiegel ins Aus. Den fälligen, aufs kurze Eck gezirkelten Corner verwertete Silvan Widmer per Kopf.
Zwar waren Strafraumszenen auch vor dem Basler Tor lange Mangelware. Die 8'400 Zuschauer auf der Winterthurer Schützenwiese hätten aber zumindest eine Verlängerung verdient, weil das Heimteam trotz weniger Ballbesitz keineswegs unterlegen war und dem Ausgleich dreimal nahe kam. Sowohl Luca Radice (66. Minute) als auch Remo Arnold (79.) und Luka Sliskovic (91.) scheiterten auch deshalb, weil Jonas Omlin stets auf der Höhe war.
Thun gewinnt in Wil nach Elfmeterschiessen
Dem FC Wil ist es nicht gelungen, wie zuletzt 2012 einen Super-League-Klub aus dem Cup zu werfen. Sie verloren daheim gegen Thun das Penaltyschiessen 2:4, nachdem es nach der Verlängerung 1:1 geheissen hatte.
Die Tore in der regulären Spielzeit waren auf ihre Weise ein Kuriosum. Die Torschützen Dejan Sorgic für Thun und Andelko Savic für Wil trafen jeweils mit den ersten Ballberührungen nach ihren Einwechslungen in der zweiten Halbzeit. Savic war erst eine Minute auf dem Feld, Sorgic keine zwei Minuten.
Den Berner Oberländern glückte es im ganzen Match nicht, sich gegen die in den Heimspielen der Challenge League ungeschlagenen Ostschweizer Vorteile zu erspielen. Im Penaltyschiessen erwiesen sie sich aber als sicher. Nach zwei Fehlschüssen der Wiler mussten sie den fünften Penalty nicht mehr ausführen.
Lugano siegt nach Verlängerung
Das Super-League-Duell vom Mittwoch ging an den FC Lugano. Vor nur 1'000 Zuschauern setzten sich die Tessiner im Cornaredo gegen Neuchâtel Xamax in einer unterhaltsamen Partie 3:1 nach Verlängerung durch. Alexander Gerndt erzielte den entscheidenden Treffer zum 2:1 nach exakt 100 Minuten mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze. Kurz vor dem Schlusspfiff erhöhte Joker Carlinhos zum Schlussergebnis. Nach 90 Minuten stand es durch Tore von Domen Crnigoj (61. Minute) und Charles-André Doudin (79.) 1:1.
Hätte es sich um ein Ligaspiel gehandelt, wäre ein Unentschieden nach 90 Minuten das gerechte Resultat gewesen. Beide Teams erarbeiteten sich zahlreiche und in etwa gleich viele Chancen. Weil das Heimteam in der Verlängerung die bessere Mannschaft war, ging Luganos Viertelfinaleinzug in Ordnung. Bei Xamax, das mit lediglich drei Spielern begann, die am Sonntag beim 1:2 gegen Luzern zur Startelf gehört hatten, traf Kemal Ademi in der 33. Minute nur den Pfosten, auf der Gegenseite passierte dies Mattia Bottani kurz darauf.
Telegramme
Stade Nyonnais – Young Boys 0:1 (0:0). - 2320 Zuschauer. - SR Tschudi. - Tor: 47. Sulejmani 0:1.
Young Boys: Wölfli; Schick, Camara (65. Lauper), Von Bergen, Garcia; Moumi Ngamaleu, Aebischer, Bertone, Sulejmani (81. Fassnacht); Hoarau, Nsame (90. Sow).
Bemerkungen: Young Boys ohne Von Ballmoos, Wüthrich, Benito, Lotomba und Teixeira (alle verletzt). Camara verletzt ausgeschieden. 41. Pfostenschuss Nsame. 93. Kopfball von Fassnacht an den Pfosten.
Red Star Zürich – FC Zürich 2:3 (1:3). - Allmend Brunau. - 3500 Zuschauer. - SR Hänni. - Tore: 2. Khelifi 0:1. 8. Ceesay 0:2. 27. Ceesay 0:3. 36. Gashi 1:3. 65. Graf 2:3.
FC Zürich: Vanins; Rüegg (46. Schönbächler), Nef, Mirlind Kryeziu, Guenouche; Sohm (92. Maouche), Hekuran Kryeziu; Odey, Winter, Khelifi; Ceesay (64. Rodriguez).
Bemerkungen: Zürich ohne Baumann, Aliu, Kempter, Omeragic, Palsson, Rohner (alle verletzt), Bangura, Kololli, Marchesano, Pa Modou und Sarr (alle nicht im Aufgebot).
Winterthur – Basel 0:1 (0:0). - 8400 Zuschauer. - SR Schärer. - Tor: 53. Widmer 0:1.
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Xhaka, Riveros; Frei, Balanta (76. Kalulu); Van Wolfswinkel, Zuffi, Bua (90. Stocker); Ajeti (85. Oberlin).
Bemerkungen: Winterthur ohne Gele, Roth und Schmid, Basel ohne Hansen, Campo, Okafor, Suchy und Zambrano (alle verletzt).
Wil – Thun 1:1 (1:1, 0:0) n.V., 2:4 i.P. - 1415 Zuschauer. - SR San. - Tore: 71. Sorgic 0:1. 76. Savic 1:1. Penaltyschiessen (Thun beginnend): Sorgic 0:1, Silvio 1:1; Tosetti 1:2, Hefti (Faivre hält); Kablan 1:3, Audino 2:3; Fatkic 2:4, Savic (Faivre hält).
Thun: Faivre; Glarner, Gelmi, Sutter, Kablan; Hediger Tosetti, Karlen (84. Fatkic), Stillhart; Salanovic (103. Da Silva), Spielmann (69. Sorgic).
Bemerkungen: Thun ohne Costanzo, Ferreira, Joss, Righetti, Hunziker und Schwizer (alle verletzt).
Lugano – Neuchâtel Xamax 3:1 (1:1, 0:0) n.V.
1000 Zuschauer. - SR Bieri. - Tore: 61. Crnigoj 1:0. 79. Doudin 1:1. 100. Gerndt 2:1. 120. Carlinhos 3:1.
Lugano: Da Costa; Yao (30. Masciangelo), Maric, Sulmoni, Mihajlovic; Vecsei (60. Crnigoj), Sabbatini, Piccinocchi (74. Macek); Brelek; Bottani (112. Carlinhos), Gerndt.
Neuchâtel Xamax: Minder; Gomes, Oss, Xhemajli, Le Pogam; Pickel (105. Fejzulahi), Ramizi, Corbaz (91. Di Nardo), Doudin, Koné (70. Nuzzolo); Ademi (103. Cicek).
Bemerkungen: Lugano ohne Manicone, Covilo (beide verletzt) und Daprelà (gesperrt), Neuchâtel Xamax ohne Djuric, Sejmenovic, Santana (alle verletzt), Mulaj (krank), Kamber, Karlen, Veloso, Tréand und Qela (nicht im Aufgebot). 33. Pfostenschuss Ademi. 35. Lattenschuss Bottani. 104. Bottani verwarnt (Unsportlichkeit/im nächsten Spiel gesperrt).
Auslosung der Viertelfinal-Paarungen am Donnerstag im Anschluss an die Partie St. Gallen – Sion. Viertelfinals am 27./28. Februar 2019.