Er spielte für YB, Basel und Sion – und bald für Zürich? Seydou Doumbia verrät, warum er FCZ-Fan ist und spricht über seine fristlose Kündigung im Wallis.
Sein drittes Abenteuer in der Super League hatte sich Seydou Doumbia bestimmt anders vorgestellt. Nach glamourösen Jahren bei YB und dem FC Basel, wo er dreimal Torschützenkönig in der Super League wurde, heuerte der Torjäger aus der Elfenbeinküste 2019 beim FC Sion an.
Die Walliser versprachen sich viel von Doumbia, der dann im März nach 17 Spielen und sechs Toren aber bereits wieder Geschichte war. Warum? Präsident Christian Constantin kündigte Doumbia und sieben weiteren Spielern fristlos, weil sie scheinbar eine Gehaltskürzung aufgrund der Coronakrise ablehnten.
Mit einigen Spielern konnte sich Constantin danach doch noch einigen – mit Doumbia allerdings nicht. Der Stürmer tauchte nie mehr auf und ist seither vereinslos. Nun hat er erstmals über seine fristlose Kündigung gesprochen. «Ich bin immer noch sehr, sehr wütend auf Constantin. Die Fans bei Sion waren toll. Die Mitspieler auch. Aber der Präsident ist verrückt», sagt der 32-Jährige dem «Blick».
Und weiter: «Erst hat er uns unter Druck gesetzt und uns dann fristlos entlassen. Dass er uns daraufhin auch noch in der Öffentlichkeit als geldgierig hingestellt hat, war für mich aber die grösste Enttäuschung.»
«FC Zürich – warum nicht?»
Weiter wolle er nicht über den FC Sion sprechen, sagt Doumbia, der den Auftritt der Walliser am Samstag gegen den FC Zürich trotzdem gespannt verfolgen wird. Allerdings wegen des Gegners der Walliser. «Ich bin seit dem Wechsel meines Bruders FCZ-Fan», verrät der Torjäger, dessen Bruder Ousmane im Oktober von Winterthur nach Zürich gewechselt ist.
Könnte sich auch Seydou vorstellen, mal für den FCZ aufzulaufen? «Warum nicht? Ich habe bisher noch nie mit Ousmane zusammengespielt. Das würde mich sicher reizen», sagt er. «Mal schauen, was im Januar passiert.» Aktuell geniesse er noch ein paar Tage Ferien in Dubai, trainiere sonst aber hart, um fit zu bleiben. Im Winter will er einen neuen Klub finden – ein nächstes Engagement in der Super League schliesst der Ivorer nicht aus.
Allgemein würde ihm die Schweiz sehr gut gefallen. «Die Lebensqualität ist top, die Leute sind super nett. Ich bin immer gerne da.» Nur an einem Ort fühlt er sich überhaupt nicht wohl. Doumbia: «Eines ist sicher: Ich werde nie mehr zum FC Sion zurückkehren. Nie, nie mehr! Auf gar keinen Fall.»