Super League Abascals Premiere als FCB-Coach ausgerechnet im Klassiker ++ Kellerduell zwischen Lausanne und Luzern

sda

27.2.2022 - 04:01

Guillermo Abascal (rechts), hier noch mit Patrick Rahmen, soll den FCB voranbringen
Guillermo Abascal (rechts), hier noch mit Patrick Rahmen, soll den FCB voranbringen
Keystone

Nach YB – Basel (3:1) treffen zum zweiten Mal in der Rückrunde zwei Teams aus dem Spitzentrio der Super League aufeinander. Der FCZ misst sich ab 16.30 Uhr im Klassiker im Letzigrund mit dem FCB.

Keystone-SDA, sda

Es ist jedem überlassen zu beurteilen, ob der Begriff «Spitzentrio» das Geschehen im vorderen Tabellenbereich der Super League noch treffend charakterisiert. Die Zürcher haben den Vorsprung auf Basel und YB, der in der Winterpause bereits sieben respektive acht Punkte betrug, in den ersten vier Runden des Frühlingspensums auf je zehn Punkte heraufgesetzt. Es ist ein Vorsprung, wie ihn sich in den letzten vier Saisons nur die Young Boys aneigneten. Und solange sich die Zürcher unter dem äusserst erfolgreichen Trainer André Breitenreiter konsequent weigern, Spiele zu verlieren, werden sowohl die Berner als auch die Basler grösste Mühe haben, ihr Defizit in den jetzt noch verbleibenden 14 Runden abzutragen.

Vieles, wenn nicht alles möglich

Der letzte Klassiker im Letzigrund, am 30. Oktober, war spektakulär und aufwühlend und warf ausreichend Stoff für die Stammtische ab. Als die Nachspielzeit anbrach, führte der FCB 3:2. Um sicher zu gehen, erhöhte Jordi Quintilla auf 4:2. Aber der Videoassistent schaltete sich ein, und Schiedsrichter Lukas Fähndrich annullierte das Tor. Weder Fähndrich noch der VAR intervenierten kurz darauf, als die Zürcher einen Freistoss viel zu weit vorne spielten. Ein paar Ballberührungen später fixierte Goalgetter Assan Ceesay in der 95. Minute das Schlussresultat. 3:3.

Mit einem Spektakel, wenn vielleicht auch nicht in genau dieser Art, kann man für den Sonntag rechnen. In vier der letzten fünf Klassiker fielen mindestens vier Tore. Einmal fünf und einmal sechs.

Die Chance des FC Luzern

Auch nach dem Trainerwechsel von Ilija Borenovic zum Franzosen Alain Casanova ist Lausanne-Sport schwer angeschlagen. Das 0:3 vom letzten Wochenende in Basel war die sechste Niederlage am Stück. Deshalb ist das sogenannte Kellerduell Lausanne – Luzern vom Sonntag eine grosse Chance für die Innerschweizer. Sie selber haben sich unter Trainer Mario Frick sichtlich verbessert. Mit einem Sieg auf der Tuilière würden sie die Reserve auf die Waadtländer auf sechs Punkte ausbauen. An den direkten Abstieg müssten sie einstweilen nicht mehr denken.


Die Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

St. Gallen – Grasshoppers (2:5, 0:4). – Sonntag, 14.15 Uhr. – SR Horisberger. – Absenzen: Quintilla, Besio (beide gesperrt), Babic, Münst, Kräuchi, Lüchinger und Kempter (alle verletzt); Pusic und Hoxha (beide krank). – Fraglich: Stillhart, Görtler, Diarrassouba und Jacovic; Ribeiro. – Statistik: Zusammen mit dem FCZ ist der verstärkt aus dem Wintertransfermarkt hervorgegangene FC St. Gallen die beste Mannschaft in den ersten vier Runden des Frühlingspensums. Nur beim spät erzwungenen 3:3 daheim gegen die Young Boys gaben die Ostschweizer Punkte ab. Auf diese Weise entfernten sie sich um insgesamt 11 respektive 14 Punkte von den letzten zwei Plätzen. Die Hoppers pendeln weiterhin zwischen Sieg, Unentschieden und Niederlage. Für einen Platz im gesicherten Mittelfeld reicht dies für die wackeren Aufsteiger aus. Nach dem Formstand der Mannschaft dürfte die dritte Direktbegegnung der Saison keine so klare Sache für die Zürcher werden wie die ersten zwei. GC siegte im Herbst 5:2 daheim und 4:0 in St. Gallen.

Lausanne-Sport – Luzern (1:1, 1:1). – Sonntag, 16.30 Uhr. – SR San. – Absenzen: Amdouni, Suzuki (beide gesperrt), Turkes, Geissmann, Koné, Husic, Kapo und Koyalipou (alle verletzt); Schürpf und Monney (beide verletzt). – Fraglich: – ; Grether. – Statistik: Nach sechs aufeinanderfolgenden Niederlagen sowie sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen müssen die Waadtländer unter dem neuen Trainer Alain Casanova am Sonntag etwas in die Waagschale werfen. Wen sollen sie überhaupt noch bezwingen, wenn nicht auf der Tuilière den ebenfalls gefährdeten FC Luzern? Aber in der Innerschweiz beginnt die Arbeit von Trainer Mario Frick zu fruchten. Mit einem Heimsieg gegen Sion und einem 1:1 bei Servette in den letzten zwei Runden zogen die Luzerner um drei Punkte an den Waadtländern vorbei.

Zürich – Basel (1:3, 3:3). – Sonntag, 16.30 Uhr. – SR Fähndrich. – Absenzen: Ceesay (gesperrt); Petretta, Essiam und Padula (alle verletzt). Fraglich: Gogia und Rohner; – . – Statistik: Der ganze Druck in diesem Klassiker liegt auf den Achseln der Basler. Verlieren sie, fallen sie als selbstdeklarierte Titelanwärter um 13 Punkte hinter Leader FCZ zurück. Das 1:3 im St. Jakob-Park am 26. September war Zürichs bis anhin letzte Niederlage in der Meisterschaft. Seither erwirtschaftete die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter zwölf Siege und drei Remis. In Basel hofft man, dass die Absetzung von Trainer Patrick Rahmen einen Schub gibt. Jetzt ist Interimscoach Guillermo Abascal gefordert.