FCB geht auf Concordia los Fehlende Würste, billige Kassenterminals und eine Forderung von 176'000 Franken

tbz

7.10.2021

Der FC Basel liegt neben dem Platz arg in Schieflage.
Der FC Basel liegt neben dem Platz arg in Schieflage.
Bild: Keystone

Gemäss Nachrichtenportal «nau» ist in Basel ein Streit zwischen dem grossen FCB und dem «kleinen Bruder» Concordia entfacht. Der FCB fordert 176'000 Franken.

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Was ist los beim FC Basel? Auf dem Platz läuft es den Bebbi so gut wie seit Jahren nicht mehr, hinter den Kulissen hingegen scheint sich bereits die nächste Katastrophe anzubahnen. «In Basel brennt der Baum», schreibt «nau» am Mittwoch – nur wenige Tage, nachdem der «Blick» von einem «Klima der Angst» berichtete.

Mittlerweile sei die finanzielle Lage beim FCB so prekär, dass sich klubintern viele Roland Heri zurückwünschen würden, schreibt die Zeitung. Der Grund: Nachfolger Dani Büchi räumt mit eiserner Hand auf. 20 Mitarbeiter hätten den Klub bereits verlassen, etliche sollen noch folgen.

Zu den jüngsten Abgängen gehören die langjährigen Teamärzte Felix Marti, Markus Weber und Markus Rothweiler. Ehrenmitglied Marti, gemäss «Blick» seit 42 Jahren beim Klub tätig, wurde kurzfristig über seinen Abgang informiert. Es herrsche ein rauer Umgangston und die Art und Weise der Entlassungen sei respektlos, schreibt das Blatt weiter.

Dani Büchi räumt beim FCB auf – und erntet nun harsche Kritik.
Dani Büchi räumt beim FCB auf – und erntet nun harsche Kritik.
Bild: KEYSTONE

Zoff am Rheinknie

Der Haussegen hängt schief. So sehr, dass sich der Klub bereits über die eigene Grundstücksgrenze hinaus echauffiert und laut «nau» jetzt auch auf den «kleinen Bruder» Concordia Basel losgeht. Dabei soll es um mangelhaften Catering-Service an den Heimspielen des FCB und um eine jährliche Unterstützungszahlung an den «Congeli» gehen. Das Nachrichtenportal bezieht sich auf ungenannte Quellen.

So häuften sich an den Heimspielen gegen YB und den FCZ die Reklamationen der Zuschauer. Im Spitzenspiel gegen den Meister sollen bereits nach 20 Minuten die Würste ausgegangen sein. Concordia Basel, seit vielen Jahren für einen Teil des Caterings zuständig, flatterte deswegen eine Abmahnung ins Haus. Darin beklagt sich der FCB über «unverhältnismässig lange Wartezeiten, mangelnde Qualität der Produkte und den Ausfall der Kassensysteme». Zudem gebe es Probleme bei der Rückgabe der Mehrwegbecher.

Concordia-Präsident Thomas Steinemann wehrt sich gegen die Vorwürfe: «Wir sagen seit zwei Jahren, dass es zu solchen Situationen kommen wird. Unsere Kapazitäten wurden durch die Abschaffung der Biercorner eingeschränkt.» Darüber hinaus stürzten die «billigen Kassenterminals» aufgrund nicht funktionierenden WLANs regelmässig ab. «Das liegt aber in der Verantwortung des FC Basel», erklärt Steinemann.

FCB will 176'000 Franken

Das mangelhafte Catering ist nicht der einzige Problempunkt zwischen den beiden Klubs. Auch eine jährliche Unterstützungszahlung des «grossen» an den «kleinen» Bruder schlägt hohe Wellen. Um Juniorentrainer zu unterstützen, erhält Concordia Basel jährlich um die 160'000 Franken vom 20-fachen Schweizer Meister, berichtet «nau». Eine kleine Summe für den Giganten im Schweizer Fussballsport – könnte man meinen.

Doch nun will «Rotblau» sein Geld zurück. Man habe festgestellt, dass bei den Überweisungen der letzten Jahre nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. In einem Schreiben erklärt der FC Basel, dass «Congeli» mehr Geld erhalten habe, als ihnen eigentlich zugestanden hätte und fordert deshalb eine Rückzahlung in der Höhe von 176'000 Franken.

Schreibt der FCB damit das nächste Kapitel seiner tragischen Absturz-Chronologie der letzten Jahre?