Nach einer schwachen letzten Saison hat der FC Basel zuletzt zurück in die Spur gefunden und ist nach dem ersten Viertel der Meisterschaft Leader. Im Teleclub-Fussball-Talk wird diskutiert, warum das so ist.
Der Blick auf die Super-League-Tabelle beweist: Der FC Basel ist zurück. Nach neun Spieltagen haben die Bebbi 22 Punkte auf dem Konto, nur ein Spiel (gegen St. Gallen) ging bisher verloren. Im Vergleich zum letzten Jahr hat der FCB zu diesem Zeitpunkt 9 Punkte mehr ergattert – und liegt 3 Punkte vor statt 14 Punkte hinter dem amtierenden Meister YB.
Dass der Unterschied zwischen den beiden besten Schweizer Mannschaften in diesem Jahr wieder kleiner ist, kommt für Teleclub-Fussball-Experte Marcel Reif aber nicht überraschend. «Es konnte ja nicht sein, dass Basel etwa 17 Punkte Rückstand hat, so gut YB auch war. Das war ja lächerlich. Da hast du gewusst: Da stimmt was nicht. In diesem Klub stimmen Dinge nicht.»
Genau diesen Eindruck hinterlässt man für Reif seit einiger Zeit nicht mehr: «Das hat ein Fundament jetzt, jetzt stimmen die Dinge und du musst dich nicht um andere Dinge kümmern, die gar nicht in die Kabine gehören.» Es scheint wieder Ruhe eingekehrt am Rheinknie, und Marcel Koller sitzt wohl so fest im Sattel wie noch nie zuvor. Für Alain Kunz, Sportjournalist beim Blick und Gast im Teleclub-Fussball-Talk Heimspiel, ist das eine überraschende Entwicklung: «Marcel Koller war eigentlich tot als Trainer. Dass es plötzlich eine Wiedergeburt gibt wie von Koller, der dann so stark wird – das ist nicht alltäglich.»
In der Ruhe liegt die Kraft
Basels Ausbildungsleiter Marco Schällibaum ist beeindruckt, mit welcher Abgeklärtheit der Trainer der ersten Mannschaft die schwierige Phase anpackte. «Koller macht das im Sommer unglaublich professionell, blieb immer ruhig und sagte, dass er mit der Mannschaft weiterarbeiten will.»
Und Teleclub-Experte Rolf Fringer mutmasst, dass genau diese Ruhe unter dem alten Sportchef gefehlt haben könnte. «Marco Streller machte eigentlich viele gute Transfers. Man hat immer gesagt, dass wenn Stocker und Frei die nötige Ruhe haben, können die wieder zeigen, was sie drauf haben. Aber da war Streller vielleicht der Elefant im Porzellanladen, wo es einfach zu viel Unruhe gegeben hat.» Jetzt sei man in Basel wieder fokussiert: «Als das vorbei war, sah man, dass diese Transfers gut sind, wenn in aller Ruhe wieder gearbeitet wird. Da kann man sagen: In der Ruhe liegt die Kraft.»
In der Tat scheint Marcel Koller bereits gut mit dem neuen Sportchef Ruedi Zbinden zu harmonieren. Das beflügelt, erklärt der langjährige Trainer Marco Schällibaum: «Dank dem Turnaround mit Ruedi kam auch für ihn (Koller, Anm. d. Red.) eine gewisse Sicherheit rein. Wenn du als Trainer mit Leuten zusammenarbeiten kannst, denen du auch vertraust, dann ist man selber auch wieder 10 bis 20 Prozent besser.»